
Ein glanzvolles Jubiläumswochenende feierten unzählige Besucherinnen und Besucher im Haßfurter Stadtteil Sailershausen. Das 220 Einwohner-Dorf wurde vor 950 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt und die Freiwillige Feuerwehr besteht seit 150 Jahren. Bereits am Maifeiertag feierte das Jubiläumsdorf die 60. Ausgabe ihres weit bekannten Frühlingsfestes unter der Regie der KAB Sailerhausen mit ihrem Vorsitzenden Volker Ortloff. Dabei ist der Zusammenhalt sehr groß. Über 200 Helferinnen und Helfer sorgten an den drei Tagen für einen reibungslosen Festablauf.

Der Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Feuerwehr. Organisiert von den Sailershäusern Floriansjüngern mit ihrem Kommandanten Adrian Ort und Vereinsvorsitzenden Johannes Fuchs an der Spitze, konnte die Bevölkerung die Arbeit der Feuerwehren bei einer großen Schauübung hautnah miterleben. Angenommen war ein Großbrand einer Lagerhalle, in der es außerdem Menschenleben zu retten galt und eine Betriebstankstelle vor dem Übergriff der Flammen geschützt werden musste. Haßfurts federführender Kommandant Christian Meisch erklärte den Zuschauerinnen und Zuschauern das Vorgehen. Demnach wurden verschiedene Einsatzabschnitte gebildet. Zum einen galt es bei einem Außenangriff der Lage Herr zu werden. Hierbei kam auch die Drehleiter der Feuerwehr Haßfurt zum Einsatz. Mehrere Trupps Atemschutzgeräteträger gingen zum Innenangriff über und retten zwei vermisste Personen, die durch Dummys dargestellt wurden. Um die >Wasserversorgung sicherzustellen wurde neben dem Zugang zu einem Hydranten auch eine 300 Meter lange Schlauchleitung von der Zisterne in der Dorfmitte verlegt. Dabei mussten auch 30 Höhenmeter überwunden werden. Insgesamt zeigten rund 100 Feuerwehrmänner und -frauen der Feuerwehren aus Haßfurt, Wülflingen, Uchenhofen, Oberhohenried, Unterhohenried, Sylbach, Prappach und Augsfeld ihre Schlagkraft. Neben den einheimischen Einsatzkräften war auch die Feuerwehr Buch vertreten. Zu dem Thereser Ortsteil verbindet die Sailershäuser nämlich seit je her eine besondere Freundschaft, sei es durch familäre Beziehungen oder Vereinszugehörigkeiten. Bürgermeister Günther Werner lobte die Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen, die Tag und Nacht der Bevölkerung Hilfe im Ernstfall leisten. „Heute waren hier Einsatzfahrzeuge im Wert von rund drei Millionen Euro vertreten“, rechnete Werner kurzerhand zusammen und stellte die stetige Unterstützung der Feuerwehren im Stadtgebiet heraus.

Am Samstagabend durfte der Landtagsabgeorneter Steffen Vogel als Schirmherr der Feierlichkeiten symbolisch das erste Fass Bier anstechen. Mit nur einem einzigen Schlag gelang es dem Politiker im Beisein von Bezirkstagspräsidenten Stefan Funk, dem Drittem Bürgermeister Berthold Albert sowie dem Organisationskomitee den Gerstensaft zum Laufen zu bringen. Danach sorgte die bekannte Band „Frankenräuber“ aus Gädheim für eine erstklassige Stimmung im vollbesetzten Festzelt. Mit Bierzeltklassikern und aktuellen Hits überzeugten die Profimusiker das Publikum. Selbst bei einem vorübergehenden Stromausfall, der durch Starkregen verursacht wurde, spielten die vier Jungs kurzerhand ohne Verstärkeranlage weiter.

Der Höhepunkt am Sonntag war der große Festzug mit knapp 40 Gruppen und über 500 teilnehmenden Menschen, Den Reigen durch das Dorf führte der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim an, ergänzt um fünf Blaskapellen, die für die musikalische Begleitung des Festzuges sorgten. Auf großes Interesse stieß die Ausstellung historischer Liebhaberfahrzeuge, organisiert von den Bulldog-Oldtimerfreunden Haßberge. Außerdem ergänzten interessante Dorfrundgänge und Ausstellungen das Programm.