[VIDEO] Auto um Baum gewickelt – „Rettungsaktion wie sie im Lehrbuch steht“

Foto: © Christian Licha

Riedbach / Humprechtshausen, Lkr. Haßberge. Regelrecht um einen Baum gewickelt, hat sich am Dienstagabend ein Auto auf der B 303 zwischen Humprechtshausen und Kreuzthal, dessen Fahrer dabei schwer verletzt wurde. Kurz nach 21.30 Uhr befuhr der 46-Jährige die Bundesstraße Richtung Schweinfurt, als er aus noch ungeklärter Ursache in einem Waldgebiet von der regennassen Fahrbahn nach links abkam. Nach rund 20 Metern Weiterfahrt auf dem Grünstreifen, drehte sich der Nissan um die eigene Achse und prallte mit der rechten Seite gegen eine 20 Zentimeter starke Buche. Der Baum drang bis unmittelbar vor den Fahrer in das Fahrzeug ein. Glücklicherweise war der Mann alleine unterwegs, denn nach Einschätzung der Rettungskräfte hätte ein Beifahrer keine Überlebenschance gehabt.

„Das war eine sehr schnelle Rettung, wie sie im Lehrbuch steht“, lobte Kreisbrandinspektor Peter Hegemann die perfekte Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr Hofheim mit den Rettungssanitätern des Roten Kreuzes und dem Notarzt. Die Befreiung des Fahrers aus dem völlig deformierten Wrack lief ruhig und besonnen ab. Nachdem mit Schere und Spreizer die Autotür entfernt wurde, musste noch die Lenksäule mit einer Kette vorgezogen werden, berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter Axel Braun. „Genau für solche Situationen üben wir regelmäßig“, sagte Kommandant Karlheinz Vollert. Die Feuerwehr Aidhausen stand mit einem weiteren Rettungssatz in Bereitschaft, musste jedoch nicht mehr eingreifen. Weiterhin waren die Feuerwehren aus Kleinsteinach und Mechenried alarmiert, die die Verkehrsregelung übernahmen und den Brandschutz sicherstellten. Insgesamt waren über 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren vor Ort.

Der Schwerverletzte wurde mit dem Rettungswagen in den Schockraum des Leopoldina-Krankenhauses in Schweinfurt gebracht. Wolfgang Zweverink, der Einsatzleiter Rettungsdienst, konnte zunächst eine Lebensgefahr nicht ausschließen. Zwei Streifen der Polizeiinspektion Haßfurt nahmen die Ermittlungen auf. Nach deren ersten Erkenntnissen sei davon auszugehen, dass kein weiterer Verkehrsteilnehmer an dem Unfall beteiligt war. Die Bundesstraße war für zwei Stunden komplett gesperrt.