Haßfurt, Lkr. Haßberge. Lasko war schon immer ein besonderes Familienmitglied, das stets auf das Wohl seines menschlichen „Rudels“ bedacht war. Seit vergangenen Mittwoch ist der Schäferhund-Mix nun ein Held. Wie bereits berichtet, rettete der sechsjährige Rüde seine Familie vor einem enstehenden Wohnhausbrand.
Der Mutter, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, steckt der Schock noch tief in den Knochen. In dieser Nacht war die 41-Jährige alleine zu Hause mit den drei Kindern im Alter von einem, zweieinhalb und vier Jahren, denn ihr Ehemann war arbeiten. „Gegen 5 Uhr früh wurde Lasko plötzlich total unruhig“, erzählt die Frau, die dann schließlich mit dem Hund in den Vorgarten ging, weil sie annahm, er müsse ein „Geschäft“ verrichten. Lasko aber lief nur aufgeregt umher. Erst als Frauchen mit ihrem Vierbeiner wieder im ersten Stock des Wohnhauses ankam, entdeckte sie den Grund für die nächtliche Aufregung. Durch das Wohnzimmerfenster waren Flammen zu sehen, die sich auf dem Balkon an der anderen Seite des Hauses ausbreiteten. „Spontan habe ich mir das nächste „Löschmittel“ geschnappt, das sich in der Nähe befand und das war der Wassertrog von Lasko“, berichtete die Familienmutter. Natürlich hatte der Inhalt des Napfes nicht ausgereicht um das Feuer zu löschen. Mit einem Wäschekorb voll Wasser wurde dann weiter versucht die Flammen zu bändigen. Zwischendurch setzte die Hausfrau einen Notruf ab und kümmerte sich um ihre Kinder. Innerhalb weniger Minuten waren bereits einige Einsatzkräfte des Roten Kreuzes vor Ort, die ihre Rettungswache glücklicherweise nur wenige hundert Meter vom Einsatzort entfernt haben. „Die Sanitäter waren total nett und haben sehr professionell gehandelt, mich ins Freie begleitet und die Kinder aus dem Haus gebracht“, lobte die Frau die Retter. Zum Glück blieben alle vier Hausbewohner und auch Lasko unverletzt. Im Gegensatz zur Mutter, die sich natürlich ernsthafte Sorgen um das Familienheim machte, waren die beiden älteren Kinder begeistert von dem großen Aufgebot an Einsatzfahrzeugen. Die beiden Kinder waren auch überzeugt davon den „Feuerwehrmann Sam“, den sie aus einer gleichnamigen Kinderserie kennen, im heimatlichen Garten entdeckt zu haben. Denn auch die Freiwillige Feuerwehr Haßfurt war kurz darauf mit 25 Mann vor Ort und hatte das Feuer, das auch auf der unter dem Balkon liegenden Terrasse wütete, schnell im Griff. Bald schon konnte „Feuer aus“ gemeldet und nach noch übrig gebliebenen Glutnestern gesucht werden, was sich jedoch als negativ herausstellte. „Gott sei Dank, haben wir in Haßfurt eine so schnell reagierende und gut ausgebildete Feuerwehr. Diesen Ehrenamtlichen, die zu jeder Tag- und Nachtzeit sich für die Bevölkerung einsetzen, kann ich gar nicht genug danken“, resümierte die Frau und war froh, dass sich der Schaden am Haus mit geschätzten 5000 Euro in Grenzen hält.
Alles in allem hat die Familie das Unglück gut überstanden. Die Frau kann bis heute nicht verstehen, wie es dazu gekommen ist. Sie hatte am Dienstag gegen 12 Uhr mittags die Asche aus dem Holzofen, dessen Feuer bereits am Vortag gegen 20 Uhr erloschen war. „Ich habe extra noch einmal mit der Hand in die Asche gelangt und war überzeugt davon, dass sie kalt ist“ schilderte die 41-Jährige die Geschehnisse, bevor sie die Asche in einem Plastikeimer auf dem Balkon deponierte. Auch um Mitternacht war sie noch einmal auf dem Balkon und der Ascheimer stand hier noch so da wie vorher, ohne dass sich Rauch entwickelte. Wahrscheinlich durch ein unbemerktes Fünkchen Glut in der Asche, schmorte der Eimer in den frühen Morgenstunden des Mittwochs durch, fiel durch ein Loch im Balkonboden, das die Flammen bereits gefressen hatten, auf die Terasse. Unglücklicherweise direkt auf eine Plastikkiste mit trockenen Holzvorräten, die sich dann auch entzündeten, bis das Feuer schließlich an der Hauswand züngelte. Von dem Eimer blieb nur noch der Metallbügel übrig. „Ich möchte jeden warnen, damit so etwas nicht woanders auch passiert“, sagte die Mutter der drei Kinder und fügte hinzu, dass sich gleich einen Metalleimer für die Asche gekauft habe.
Und Lasko darf sich auf gekochtes Entenfleisch mit Kartoffeln und Karotten freuen. Das ist nämlich die Belohnung für den treuen Hund, der bereits im Welpenalter zu der Familie kam. „Ursprünglich sollte er im Tierheim landen, weil die Besitzer der Hundemutter nicht alle Welpen vermitteln konnten“, erzählte die Frau, die zusammen mit ihrem Mann dann Lasko sofort ins Herz geschlossen und adoptiert hatte. Lasko beschützt auch die Kinder, als ob es seine Welpen wären. Er ist überaus wachsam und lässt keine Fremde auf das Grundstück. Schließlich steckt in dem Schäferhund-Mix auch ein Malinois mit drin, eine Unterart des Belgischen Schäferhundes, der auch vornehmlich als Schutz- und Suchhund bei der Polizei seine Arbeit verrichtet.