[FOTOS] Lagerhalle ein Raub der Flammen – Sachschaden in Millionenhöhe

Nach einem Blitzeinschlag stand die Lagerhalle in Vollbrand. Foto: © Christian Licha

Untermerzbach / Gereuth, Lkr. Haßberge. Der Schreck war groß für die 130 Einwohner des Untermerzbacher Gemeindeteils Gereuth als am Donnerstagnachmittag die Sirenen heulten. Eine Lagerhalle stand bereits beim Eintreffen der ersten Feuerwehren in Vollbrand. „Zusätzlich waren weitere Anwesen gefährdet, da der Wind die Flammen in deren Richtung trieb“, sagte der Untermerzbacher Kommandant und Kreisbrandmeister Ralph Morgenroth, der als Einsatzleiter fungierte.

Kilometerweit war die schwarze Rauchwolke zu sehen. Foto: © Christian Licha

Gegen 17:30 Uhr löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt einen B4-Großalarm aus. Insgesamt waren anschließend über 150 Einsatzkräfte vor Ort. Beteiligt waren die Feuerwehren aus Gereuth, Untermerzbach, Memmelsdorf, Gleusdorf, Recheldorf, Hemmendorf, Obermerzbach, Wüstenwelsberg, Ebern, Eyrichshof, Pfarrweisach, Kirchlauter, Neubrunn sowie der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Sand, der Fachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) Haßfurt und aus dem benachbarten Landkreis Coburg die Feuerwehren aus Seßlach, Kaltenbrunn, Gleußen, Lahm und Schottenstein. Von Seiten der Feuerwehrführung wurde der Einsatz unterstützt von Kreisbrandrat Ralf Dressel, den Kreisbrandinspektoren Jonas Ludewig und Thomas Neeb sowie den Kreisbrandmeistern Nico Sonnefeld , Johannes Hauck und David Amling.

Die Halle wurde komplett ein Raub der Flammen. Foto: © Christian Licha

Um das örtliche Wassernetz zu entlasten, zapfte die Feuerwehr auch eine Zisterne an und verlegte zwei Schlauchstrecken zu einem weiter entfernten See. Die Halle in Holzkonstruktion konnte zwar nicht mehr gerettet werden, wohl aber einige Anwesen in direkter Nachbarschaft. Die Lagerhalle wurde früher als Verkaufsstelle für Werkzeuge, Gartenzubehör und ähnliches genutzt. Seit einiger Zeit ist sie vermietet und diente als Abstellfläche für über 40 Fahrzeuge wie Wohnmobile und Autos, darunter auch einige Oldtimer und Luxuskarossen. Dementsprechend hoch ist auch der Sachschaden. Ein Beamter der Polizeiinspektion Ebern schätzte vor Ort den Schaden auf etwa drei bis vier Millionen Euro, der Eigentümer des Grundstücks spricht sogar von fünf Millionen Euro.

Auch die Drehleiter der Feuerwehr Ebern war im Einsatz. Foto: © Christian Licha

Ebenfalls vor Ort waren zahlreiche Einheiten des BRK mit rund 40 Kräften, darunter zwei Rettungswagen, zwei Krankentransportwagen, der Einsatzleiter Rettungsdienst sowie die Schnelleinsatzgruppen Information und Kommunikation, Transport sowie Verpflegung und Betreuung. Das BRK richtete im Feuerwehr-Gerätehaus in Gereuth vorsorglich eine Betreuungsstelle für potentielle aus ihren Wohnhäusern zu evakuierende Dorfbewohner ein. Glücklicherweise konnten alle Bewohner letztendlich in ihren Häusern verbleiben. Verletzt wurde auch niemand.

Etliche Fahrzeuge, darunter auch Oldtimer und Luxusautos, standen in und um die Halle und brannten aus. Foto: © Christian Licha

Die Brandermittler der Kriminalpolizei haben am Freitagfrüh ihre Arbeit aufgenommen. Das Gelände wurde bis dahin beschlagnahmt, so dass die Feuerwehr am Donnerstag noch nicht in das zerstörte Innere der Halle zum Löschen vordringen konnte. Dementsprechend loderten immer wieder kleinere Flammenherde auf, die die bereitgestellte Brandwache über Nacht aber im Blick hatte und von außen klein hielt.

Über 150 Einsatzkräfte von 19 Feuerwehren aus dem Landkreis Haßberge und dem benachbarten Landkreis Coburg kämpften gegen die Flammen. Foto: © Christian Licha

Ursache für das Feuer war wahrscheinlich ein Blitzeinschlag. Einige Anwohner berichteten, dass kurz vor dem Brandausbruch ein Gewitter über Gereuth hinweg zog. Einige Minuten nach einem Blitz am Himmel über dem Dorf soll es auch schon eine große Rauchwolke in den Himmel gestiegen sein, die man noch aus kilometerweiter Entfernung sah. Bürgermeister Helmut Dietz machte sich vor Ort auch ein Bild der Lage und dankte den Feuerwehrkräften für ihren ehrenamtlichen und selbstlosen Einsatz. Kommandant Ralph Morgenroth ergänzte: „Das Zusammenspiel aller Feuerwehren hat landkreisübergreifend hervorragend geklappt“.