Wonfurt, Lkr. Haßberge. Ein Großaufgebot der Feuerwehr wurde am Sonntagnachmittag zu einem Mehrfamilienhaus in der Ringstraße alarmiert. Grund dafür war eine starke Rauchentwicklung im Gebäude, deren Ursache anfangs unklar war. Auch wurde zuerst vermutet, dass sich noch Menschen in den insgesamt fünf Wohnungen befinden. Glücklicherweise bestätigte sich dies nicht. „Es wurden keine Personen verletzt“, sagte Lukas Krapf, der Einsatzleiter des Rettungsdienstes. Ein Hund und mehrere Katzen, die sich in Wohnungen befanden, überstanden das Geschehen ebenfalls unbeschadet.
Kurz nach 13:45 Uhr kam eine Bewohnerin nach Hause, bemerkte den starken Rauch und setzte sofort einen Notruf ab. „Das Treppenhaus war total verqualmt“, sagte auch Florian Klaus, der Wonfurter Kommandant und Feuerwehr-Einsatzleiter. Vorsichtshalber wurden daraufhin die Feuerwehr Haßfurt mit ihrer Drehleiter und die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Hainert nachalarmiert. Zuvor waren schon neben der Wonfurter Feuerwehr die Kameraden aus Steinsfeld, und Unterschwappach angerückt.
Nach einer Erkundung stand fest, dass sich zum Zeitpunkt des Brandes keine Personen in dem Haus aufhielten. Auch der Brandherd im Keller war schnell lokalisiert. Dort war das Feuer in einem Kellerabteil ausgebrochen und griff bereits auf die Abteile der weiteren Mietwohnungen über. Mehrere Trupps Atemschutzgeräteträger gelang es, den Brand zügig zu löschen. Insgesamt rund fünf Kubikmeter Brandgut schafften die Einsatzkräfte ins Freie und bekämpften dort noch übrig gebliebene Glutnester. Mit insgesamt drei Lüftern wurde das Wohnhaus schließlich vom Rauch befreit.
Insgesamt waren gut 80 Feuerwehrfrauen und -männer in das Brandgeschehen eingebunden. Die Kreisbrandmeister Bernhard Finger, Klaus Oster und Fabian Hümmer unterstützten die Einsatzleitung. Bürgermeister Holger Baunacher machte sich ebenfalls ein Bild der Lage und organisierte von der gemeindlichen Kläranlage zwei Mulden, die von der Feuerwehr Wonfurt an den Einsatzort gefahren wurden. In diese Behältnisse konnten die Bewohner ihr verbranntes und beschädigtes Hab und Gut, das aus haushaltsüblichen Gegenständen bestand, unkompliziert entsorgen. Sehr spontan handelte auch die Ehefrau des Hauseigentümers.Sie belohnte die Feuerwehrkräfte nach getaner Arbeit mit jeweils einem leckeren Eis, das sie bei einer ortsansässigen Eisdiele kurzfristig organisierte.
Nach Angaben eines Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt beläuft sich der Sachschaden im Gebäude auf geschätzte 20.000 Euro zuzüglich dem Schaden an den persönlichen Sachen der Mieter. Warum das Feuer ausbrach ist unklar. Einem aufkommenden Gerücht, dass ein Wäschetrockner die Brandursache war, widersprach der Beamte energisch. Auch ein Ladegerät, das am Stromnetz angeschlossen war, konnte aufgrund seiner Unversehrtheit als Quelle des Feuers ausgeschlossen werden. Ebenfalls sagte der Polizist: „Wir gehen nicht von einer Straftat aus“. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse werden nun an die Kriminalpolizei Schweinfurt weitergeleitet, die über das weitere Vorgehen entscheiden wird.
Allen Beteiligten war der Schrecken ins Gesicht gezeichnet. Nicht auszudenken, wie sich die Flammen ausgebreitet hätten, wenn die Bewohnerin den Brand nicht sofort entdeckt hätte. Ein Anlieger erinnert sich daran, dass es bereits vor einigen Jahren direkt gegenüber der jetzigen Einsatzstelle gebrannt hatte. Im November 2018 wurde dort in einem Garten eine Holzhütte ein Raub der Flammen, in der sich mehrere Räucheröfen befanden. Auch damals gelang es den Feuerwehren Wonfurt und Steinsfeld durch ihr schnellen Eingreifen, eine Ausweitung des Brandes auf andere Gebäude zu verhindern.