Knetzgau / Westheim, Lkr. Haßberge. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften alarmierte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) am Sonntagabend zu einem Brand in einem Wohnhaus in Westheim, nachdem die Lage anfangs offensichtlich nicht klar war. Die Feuerwehr Westheim hatte das Geschehen dann jedoch schnell unter Kontrolle.
Kurz vor 20 Uhr wurden die Bewohner eines Zweifamilienhauses in der Straße „Hirtenäcker“ durch einen lauten Knall im Keller aufgeschreckt. Dort explodierte der Akku eines E-Bikes, der in einem Ladegerät mit dem Stromnetz verbunden war. Wie die Polizeiinspektion Haßfurt nachträglich mitteilte, hatte der Hauseigentümer vermutlich mehrere Akkus zusammengelötet. Das Ehepaar bekämpfte die Flammen mit einem Pulverlöscher, wobei der Mann und die Frau Rauchgas inhalierten. Leicht verletzt wurden beide mit zwei Rettungswagen des Roten Kreuzes in ein Krankenhaus gebracht.
Unter der Einsatzleitung von Westheims zweiten Kommandanten Patrick Schmitt löschte ein Atemschutztrupp den Brand endgültig ab und suchte mit einer Wärmebildkamera nach versteckten Glutnestern. Anschließend wurde das Haus belüftet und so vom Rauch befreit. Nach Angaben der Polizei ist außer dem zerstörten Akku samt Ladegerät kein nennenswerter Sachschaden entstanden.
In Folge der Alarmierung waren 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Westheim, Eschenau, Oberschwappach, Unterschwappach, Knetzgau und Haßfurt zur Einsatzstelle gefahren. Nach einem Aufenthalt im Bereitstellungsraum in der Eschenauer Straße konnten die meisten Feuerwehren aber bereits recht bald zu ihrem Heimatstandort zurückkehren. Auch Kreisbrandinspektor Georg Pfrang und Kreisbrandmeister Johannes Betz machten sich ein Bild der Lage. Nach rund eineinhalb Stunden war der Einsatz beendet.
Auch wenn für manchen Laien das große Feuerwehraufgebot vielleicht etwas übertrieben scheint, hat es doch seinen Sinn, wie Patrick Schmitt erklärte: „Wenn man nicht genau weiß in welchem Umfang man den Brand bekämpfen muss, ist es immer besser ausreichend Einsatzkräfte, insbesondere Atemschutzgeräteträger, bereits vor Ort zu haben“.
Damit der Brandschutz im Landkreis Haßberge immer gewährleistet ist, sind die Freiwilligen Feuerwehren unabdingbar. Nur dank der Ehrenamtlichen ist eine Einsatzbereitschaft immer gewährleistet. Eine freiwillige Helferin ist zum Beispiel eine junge Frau aus Knetzgau, die erst Ende vergangener Woche der Feuerwehr beigetreten ist und jetzt schon ihren ersten Einsatz hatte. Einige Vorkenntnisse hatte die Feuerwehrfrau als Teenager schon in der Jugendfeuerwehr gesammelt, ehe sie aus beruflichen Gründen eine Pause einlegen musste. Durch ihren Lebensgefährten, der bei so gut wie jedem Ernstfall der Feuerwehren Knetzgau und Westheim dabei ist, hat die 23-Jährige wieder gefallen am Ehrenamt gefunden: „Als gelernte Altenpflegerin war es schon immer mein Anliegen anderen zu helfen. Auch bei der Feuerwehr engagiere ich mich gerne für das Wohl der Allgemeinheit“.