Aidhausen / Kerbfeld, Lkr. Haßberge. Einmal im Jahr wird im kleinen 290 Einwohner-Dorf Kerbfeld ganz groß gefeiert. Das alljährliche Hüttenfest zieht jedes Jahr eine Menge Besucher an. So waren auch heuer am Samstagabend bereits über 1.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz außerhalb des Ortes “oben an der Dräa” und feierten fröhlich bis tief in die Nacht.
Die Rockband “Late Night” aus dem Raum Ebern zog alle Register ihres Könnens und gleichzeitig das Publikum in ihren Bann. “Das ist Rockmusik auf sehr hohem Niveau”, freute sich zum Beispiel ein Besucher aus Burgpreppach, der die vier Vollblutmusiker mit ihrer talentierten Sängerin im hohen Maße lobte. Fleißig mitgerockt hat beispielsweise auch eine Mädelsgruppe aus Aidhausen, die den Geburtstag ihrer Freundin feierten: “Wir sind jedes Jahr beim Hüttenfest, aber dieses Mal haben wir mit dem Geburtstag einen doppelten Anlass zu feiern”.
Bereits seit Ende der 1980-er Jahre als das erste Hüttenfest stattfand, entwickelte sich das Magnet zum Besuchermagneten. Der hoch gelegene Festplatz mit einem herrlichen Blick auf den Haßbergkamm und seiner romantischen Beleuchtung nach Einbruch der Dunkelheit sucht seinesgleichen. Der Verein “Haßgau-Ranch” als Veranstalter hatte heuer noch eine ganz besondere Überraschung parat. Erstmal konnten die Besucherinnen und Besucher des Hüttenfestes am Samstagabend ein brillantes Feuerwerk genießen, das weithin sichtbar war. Grund dafür war das Vereinsjubiläum. “Zu unserem 40-jährigen Bestehen wollten wir etwas Besonderes bieten”, sagte Vorsitzender Jan Dürr, der zusammen mit rund 100 anderen Vereinsmitgliedern und Freunden das zweitägige Fest stemmt. Eine ganze Woche dauern zum Beispiel die Vorbereitung bis alles an seinem Platz ist. Aber auch die Veranstaltung selbst mit ihren vielen Ständen und einem umfangreichen kulinarischen Angebot fordert natürlich die Helferinnen und Helfer, so Dürr. Um so schöner ist es dann natürlich, wenn bei dem Open-Air auch der Wettergott mitspielt und es von oben her trocken bleibt, so wie zumindest am ersten Festtag heuer.
Über die Geburtsstunde der Haßgau-Ranch weiß Schriftführerin Stefanie Räth zu berichten. Die damals vier Jugendlichen Günther Burger, German Weth, Andreas Dürr und Franz Bayer beschlossen im Jahr 1984 am Ortsausgang Richtung Aidhausen eine Hütte als Begegnungsort für Jung und Alt zu bauen. Das Grundstück gehörte der Gemeinde und der damalige Bürgermeister Anton Schüssler gab sein Einverständnis: “Baut se halt her, dann bleibt die Jugend wenigstens im Dorf”. Im Jahr 1992 forderte dann das Landratsamt Haßberge den Abriss der Hütte, weil diese nicht ins Landschaftsbild passen würde. Dank des Engagements von vielen gelang es, nach dem Abriss der alten Hütte in den Osterferien 1993 innerhalb von zwei Wochen eine neue Hütte zu bauen, die bis heute steht.