Wonfurt, Lkr. Haßberge. Live aus dem „Burgverlies“ im Pfarrsaal sendete dieses Jahr das „Freie Fernsehen Wonfurt“ seine Faschingsabende. Passend dazu als Fledermaus verkleidet, führte Liesl Vogt als Moderatorin durch das mit viel Herzblut zusammengestellte Programm.
Eine wahre Institution beim Wonfurter Fasching sind Schorsch und Rettl. Die beiden Ureinwohner, dargestellt von Thomas Schuck und Simone Wagenhäuser ließen auf sehr humorvolle Art und Weise das Dorfgeschehen des letzten Jahres Revue passieren. Ausgerüstet mit Imkeranzügen und Weihrauch saßen beide am Gartentisch und schimpften: „Von wegen rettet die Bienen, die fressen uns den Kuchen vom Teller weg“. Rettel empörte sich, dass der Bürgermeister eine Todesanzeige für die HUP („Herrliche Uralte Pappel“) bekommen hatte, die er fällen hat lassen. „Wer wär Schuld gewesen, wenn der morsche Baum jemanden auf den Kopf gefallen wäre? – Der Bürgermeister“ sagte die Dorftratschen und ergänzte „Und wer ist Schuld, dass der Baum gefällt wurde? – Der Bürgermeister“. Die Zwei hatten aber gleich einen Lösungsvorschlag parat, damit den Bürgermeister nicht immer die Schuld trifft: „Die Gemee soll den Biber einfang, den wir in unner Lemmergruben ham und im Bauhof einquartieren. Und immer wenn ein Baum gefällt werden muss, nemmer den Biber“.
Auch mit ihrem Soloauftritt als „Simmi aus dem Umterdürf“ erntete Simone Wagenhäuser einen großen Beifall. Mit ihren Tipps zum Umgang mit Männern und Geschirrspülmaschinen sowie dem Thermomix-Song trieb sie den Zuschauern die Freudentränen in die Augen.
Viele Lacher auf ihrer Seite hatten auch Thekla Selig und Viola Kuhn, die als Putzfrauen über ihre Krankheiten philosophierten. Dem stand Jakob Selig mit seinem Märchen vom „Radkäppchen und dem bösen Golf“ und seinen Liedvorträgen in Nichts nach. Viola Endres und Eva Braunreuter kamen als „Mandy und Janine“ auf die Bühne und erklärten im Stil von „blonden“ YouTuberinnen den Zuschauern „der“ Welt. Im Verließ-Restaurant spielten Simone Wagenhäuser, Robert Braunreuther, Horst Schneider, Micki Selig und Jokob Selig den legendären Loriot-Sketch „Kosakenzipfel“. Der elfjährige Thomas Schuck hielt im Zwiegespräch mit seinem Vater Thomas Schuck diesem vor, „origam“ zu sein, denn die Mutter faltet ihn regelmäßig zusammen. Manoel Lauenburger vom gleichnamigen Familienzirkus, der seit etlichen Jahren sein Winterquartier in Wonfurt aufschlägt, zeigte dem staunenden Publikum eine Nummer in luftiger Höhe direkt unter dem Hallendach. Auf aufeinandergestapelten Stühlen vollbrachte der Junior-Zirkusdirektor seine atemberaubenden Kunststücke. Daneben standen noch einige weitere Sketche auf dem kurzweiligen Programm.
Die Mondschein-Meerjungfrauen und die Space Lieferandos der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) lieferten eine gekonnte tänzerische Vorstellung ebenso wie die Jazz-Tanzgruppen Diamond Girls und Oblivion sowie die Gruppe Unipart. Ein besonderer Augenschmaus war das Männerballett, dessen Akteure als Polizisten verkleidet auf einen lustigen Verbrecherfang gingen.