[VIDEO] Pfarreifasching Haßfurt: Im Himmel war die Hölle los

Diakon Manfred Griebel als Petrus (rechts) und sein Engel, dargestellt von Gemeindereferent Markus Fastenmeier, blicken vom Himmel herab auf die Welt. Foto: © Christian Licha

Haßfurt, Lkr. Haßberge. Wer sich einen Pfarreifasching steif und langweilig vorstellt, wurde spätestens am vergangenen Wochenende eines Besseren belehrt. Die Pfarrei St. Kilian bot im Pfarrsaal zwei unterhaltsame Abende, bei der eine fantastische und ausgelassene Stimmung herrschte.

Höhepunkt war zweifellos das „himmlische Vergnügen“, bei dem der Applaus der Zuschauer gar kein Ende nahm. Diakon Manfred Griebel mit fülligem Rauschebart als Petrus verkleidet, schaute vom Himmel aus, zusammen mit seinem Helfer, Gemeindereferent Markus Fastenmeier als Engel, hinunter auf die Welt. In die Rolle des Teufels schlüpfte kein Geringerer als Pfarrer Stephan Eschenbacher, der das Reich Petrus humorvoll aufmischte. „Mit Herzle in der Mitte“ lautete die Antwort vom Engel auf die Frage Petrus, wie man Haßfurt schreibe. Mit dieser Anspielung auf das neue Logo der Stadt Haßfurt waren die Lacher garantiert. Auch die musikalischen Einlagen mit selbst getexteten Liedern zum lokalen Geschehen in der Stadt kamen sehr gut an.

Hannelene Helmreich glänzte mit ihrer Büttenrede über sich als „Diätnudel“ genauso wie Gabriel Finger, der die Kochkunst der Männer auf die Schippe nahm. Einen mysteriösen Baustellenunfall erzählten Bauarbeiterin Lissi Stegmann und ihre Chefin Lissi Graßer. Lucca Hüller staunte nicht schlecht, als sein Vater Thorsten Hüller als Pfarrer verkleidet eine Schreibmaschine zum reparieren bringen wollte. Auf der Suche nach Akku und Monitor bei dem historischen Schreibgerät wurde der junge Mann belehrt: „In 40 Jahren musste die Schreibmaschine nur drei Mal repariert werden, aber jetzt hängt das ‚R'“. Bei der Darbietung des Chores der Pfarrei ging es um die App, die sich als sehr nützlich erwiesen hat. Der Frauenbund präsentierte einige „alte Jungfern“ bei der Weiberwallfahrt. Angeführt von Pfarrgemeinderatsvorsitzender Elisabeth Graßer, wünschten sich diese nichts sehnlicheres als einen Mann. Den Alltag beleuchtet, kamen die urig aussehenden Damen aber schnell wieder von dem Wunsch ab.

Funkenmariechen Emma Kitzinger sowie die als Doppelfunken auftretenden Hannah Vollert und Franziska Eck sorgten mit ihren gekonnten Tanzeinlagen für ein Büttensitzungs-Feeling. Kein Wunder, denn sie stammen aus der Mannschaft der Elf Weisen Hasen heraus, deren Aktive noch zahlreiche andere Auftritte hinlegten. Benedikt Wolf als Wise-Wine-Farmer, Altbürgermeister „Opa“ Rudi Eck und „Enkel“ Emil Lenhardt, sowie die Haßfurter Mottenkiste, die sich aus ursprünglichen Ministranten zusammengefunden hat, wurden begeistert vom Publikum beklatscht.

Durch das Programm führte Martin Eck, der bereits seit 17 Jahren ebenfalls auf der Bühne der Elf Weisen Hasen als Sitzungspräsident steht. „Wir vertreten eine frohmachende Kirche“, sagte Eck freudig, der auch stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender ist. Umrahmt wurde der Abend durch Pastoralreferent und Kirchenmusiker Johannes Eirich, der mit heiterer Faschingsmusik für gute Laune sorgte.