Lkr. Haßberge. Das Weihnachtsfest der ehrenamtlichen Einsatzkräfte wurde am Heiligen Abend gegen 21.45 Uhr jäh unterbrochen, als sie zu einem Verkehrsunfall auf der Maintalautobahn (A70) alarmiert wurden. Eine junge Frau war alleine mit ihrem VW Polo zu ihrem Heimatort Nürnberg unterwegs, als gut drei Kilometer nach der Anschlussstelle Theres in Fahrtrichtung Bamberg, ein Reh auf die Fahrbahn lief. Die 25-Jährige versuchte vergeblich auszuweichen, touchierte dabei die Mittelschutzplanke, so dass sich ihr Wagen drehte und entgegen der Fahrtrichtung auf dem Pannenstreifen zum Stehen kam und abgeschleppt werden musste. Das Tier war durch den Zusammenstoß sofort tot. Nach Aussage der Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Knetzgau, die das Reh abtransportierten, kommt es sehr selten vor, dass ein Wildwechsel auf der Autobahn stattfindet. Dafür sorge ein durchgehender Schutzzaun, der sich auf beiden Seiten entlang der Fahrbahn befindet. Dennoch könne es vorkommen, dass Wildtiere an den Anschlussstellen den Weg auf die Straße finden.
Im Einsatz war ein Aufgebot von rund 40 Mann der Freiwilligen Feuerwehren aus Schonungen und Gädheim-Ottendorf, weil zunächst die Schadenslage unklar und der Unfallort ursprünglich zwischen den Ausfahrten Schonungen und Theres gemeldet war. Vor Ort beschränkte sich dann aber glücklicherweise die Arbeit der Feuerwehr auf das Ausleuchten der Unfallstelle und die Absicherung des rechten Fahrstreifens, der für rund eine Stunde gesperrt werden musste. Die Beamten der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck, die den Unfall aufnahmen, schätzten den Sachschaden auf rund 6000 Euro. Die beiden angeforderten Einsatzfahrzeuge des Roten Kreuzes aus dem Landkreis Schweinfurt konnten auch bald wieder abrücken, da keine Menschen zu Schaden kamen. Ganz nebenbei erfüllte der Rettungsdienst aber auch einen guten Zweck. Einer Familie aus Erlangen, die unmittelbar Zeuge des Unfalls war, wurde ein Krankentransportwagen für das Wickeln ihres Babys unkompliziert zur Verfügung gestellt.