Traditioneller Motorradgottesdienst erfreut sich großer Beliebtheit

Pater Rudolf Theiler segnete die Maschinen und vor allem die Fahrer, damit sie immer gesund wieder daheim ankommen. Foto: © Christian Licha

Ebern, Lkr. Haßberge. „Abgerutscht“ war das Motto des traditionellen Bikergottesdienstes, der am Freitag an der Eberner Stadtmauer stattfand. Zahlreiche Motorrad-, Roller- und Fahrradfahrer waren mit ihrem Gefährt gekommen und genossen die besinnliche Veranstaltung, die von den beiden Kirchengemeinden und der Volkshochschule gemeinsam ausgerichtet wurde.

Jeder sei schon einmal abgerutscht, erklärte Pfarrer Bernd Grosser. Sei es zum Beispiel als Zweiradfahrer auf Split oder wie sein Amtsbruder Pater Rudolf Theiler im Winter bei Glatteis, als er joggen wollte. Die beiden Geistlichen erläuterten aber auch den übertragenen Sinn, wie etwa das Abrutschen vom inneren Weg wegen Krankheit oder Eheproblemen. Gleichzeitig munterten die beiden örtlichen Kichenoberhäuoter die Gläubigen auf, immer wieder aufzustehen und neue Möglichkeiten zu suchen, die das Leben bereichern. In dem ökumenischen Gottesdienst ging dann auch passenderweise statt eines Klingelbeutels ein Motorradhelm herum.

Stefan Lurz ist stolz auf seine Frau, die seit zehn Jahren in der Kirchenband „Unterwegs“ singt und auch auf sein Motorrad, das liebevoll gepflegt wird. Foto: © Christian Licha

Nicht so sehr um die Motorräder, sondern um die Menschen, die sie fahren, ging es dann bei der Segnung, die Pater Rudolf Theiler vornahm. Mit dem Wunsch, dass jeder Fahrer wieder gesund daheim ankomme, schritt der Geistliche über den Platz zu jedem einzelnen Biker. Unter ihnen war auch zum Beispiel Stefan Lurz. Der gebürtige Eberner kam mit seiner aufpolierten Yamaha 1100 Virago, die er von seinem Vater übernommen hatte. Die 30 Jahre alte Maschine strahlte wie frisch aus dem Laden und war mit ihren vielen Chromteilen der Hingucker schlechthin. „Ich fahre Motorrad, weil es mir viel Spaß macht“, betonte Lurz und zeigte kein Verständnis für Raser, die oft auch auf der nahegelegenen Straße am Hambach zu beobachten sind. Seit rund zehn Jahren ist der Hobbybiker bei diesem Motorradgottesdienst regelmäßig zu Gast, nicht zuletzt deshalb weil seine Frau Susanne die Sängerin der Kirchenband „Unterwegs“ ist, die die Feier passend musikalisch umrahmte.

Zahlreiche Zweiradfahrer waren zu der traditionellen Veranstaltung gekommen. Foto: © Christian Licha
Die Kirchenband „Unterwegs“ begleitete den Gottesdienst musikalisch. Foto: © Christian Licha
Pfarrer Bernd Grosser und Pater Rudolf Theiler hielten den ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel. Foto: © Christian Licha