Hofheim, Lkr. Haßberge. Alle guten Dinge sind drei! Nach recht durchwachsenem Wetter in den letzten beiden Jahren schien dieses mal die Sonne in voller Pracht beim Genussfestival in Hofheim. Dass das Festival wegen der guten Wetteraussichten auf den Marktplatz verlegt wurde, war nur förderlich. Bereits zur Eröffnung durch den „Hausherren“, Bürgermeister Wolfgang Borst sowie Landrat Wilhelm Schneider und Bierprinz Sebastian Gocker war die gute Stube der Stadt schon gut gefüllt mit Besuchern. Und im Verlauf des Tages wurden es immer mehr.
Getreu dem Motto „Rund ums heimische Bier“ stellten sich die Brauereien Raab aus Hofheim, Göller aus Zeil, Hartleb aus Maroldsweisach, Bayer aus Theinheim sowie die Schlossbrauerei Zeitlos aus Oberschwappach und zwei Kommunenbrauer aus Buch (Theres) und Dörflis vor. Natürlich hatten sie auch einige ihrer Biere mitgebracht, die bei den Gästen sehr gut ankamen. Neben dem fachkundigen Personal standen auch die jeweiligen Chefs den Besuchern für Fragen rund ums Bier zur Verfügung. Michael Raab, Max Göller, Gunther Hartleb, Helmut Bayer, Joachim Beetz, Ewald Röthlein und Uwe Koch zeigten sich sehr zufrieden mit diesem Event und freuten sich, dass sie ihre einheimischen Biere den Leuten näher bringen konnten.
„Auch wenn der Wein im Landkreis etabliert ist, brauchen sich aber die Brauereien nicht zu verstecken“, sagte Landrat Wilhelm Schneider bei der Eröffnung und dankte dem Bierprinzen Sebastian Gocker, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der heimische Gerstensaft noch bekannter wurde. Anfang nächsten Jahres endet die Amtszeit von Sebastian Gocker und schon jetzt sind potenzielle Bewerber dazu aufgrufen, sich beim Landratsamt als nächster Bierprinz zu bewerben.
Wie immer, wenn der Bierprinz einlädt, waren auch viele andere Hoheiten gekommen. Ein Heimspiel hatte Elisabeth Goger aus Sand, die als Abt-Degen-Weintal-Prinzessin noch etliche andere Weinprinzessinnen aus der Region mitbrachte. Außerdem waren die Hallertauer Bierkönigin, die Altmühlfränkische Bierkönigin, die Bayerische Kartoffelkönigin, die Spargelkönigin aus Abendsberg, die Deutsche Zuckerrübenkönigin sowie die beiden Volksfestköniginnen aus Kehlheim und Pfaffenhofen in Hofheim zu Gast.
Beim bunten Rahmenprogramm gab es allerlei zu sehen. So zeigten zum Beispiel der Zeller Stammtischbräu mit seiner mobilen, selbstgefertigten Brauanlage, wie ein gutes Bier entsteht. Die Hobbybrauer verbreiteten außerdem den biertypischen Geruch auf dem ganzen Festplatz. Die „Albertos“ sorgten auf dem Festplatz mit typisch fränkischer Musik für eine gute Stimmung, während der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim sowie das Team von Auenland Beef für die kulinarischen Köstlichkeiten sorgten. Auch gab es an den Bierständen eine eigens kreierte „Bierpraline“ zu kosten.
Aus Lindenau in Thürigen, dass nahe der oberfränkischen Stadt Seßlach liegt, kamen Egon und Marko Meister, ihres Zeichen ebenfalls Brauer aus Leidenschaft. Der Hufschmied und der Kaminkehrer zeigten in einer Vorführungen die alte Handwerkskunst des Fasspichens. „Gepicht wird vor jedem Brauvorgang“, erklärte Egon Meister. Gelernt habe er das Handwerk damals von seinem Nachbarn, dessen Vorfahren Böttcher waren. Heute steht er noch mit Rat und Tat an der Seite seines Sohnes – denn an ihn hat er das Handwerk inzwischen weitergegeben. Die Fassböden werden aufgeschlagen und im Inneren wird Fichtenpech entzündet.Durch die Hitze der lodernden Flammen werden das alte und das neue Pech flüssig. Mit dem Fassboden werden die Flammen dann wieder erstickt und dieser wieder befestigt. Auf einer langen Rollbahn muss schließlich das Fass noch so lange grollt werden, um das Pech im Inneren zu verteilen bis es trocken ist. Der Zeck des Ganzen: Das Fass wird dicht und hygienisch – und gibt dem Bier einen einzigartigen und unverkennbaren Geschmack.