Eine erste Übersicht über das Halloweengeschehen im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken weist u.a. elf Körperverletzungsdelikte, ebenso viele Sachbeschädigungen und 24 Ruhestörungen aus. Bei den Sachbeschädigungen ging es wie auch in den Vorjahren oft um Eier, die an Hauswänden landeten, und beschädigte Briefkästen oder Mülltonnen. Festzustellen war auch, dass in einigen Fällen erneut verbotenerweise Knallkörper im Spiel waren.
In Würzburg hatten etwa 350 Teilnehmer an dem sogenannten „Zombie-Walk“ teilgenommen. Dieser verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Ebenso berichtet die Polizeiinspektion Haßfurt, dass es in ihrem Einsatzbereich zu keinen Zwischenfällen in Bezug auf Halloween kam.
Wegen des Verdachts der Körperverletzung und der Bedrohung ermittelt die Polizei gegen einen 29-Jährigen. Er war gegen 20.00 Uhr in der Kitzinger Bismarckstraße zwei Frauen als „Horror-Clown“ verkleidet und mit einem Schlagstock gegenübergetreten. Eine der beiden Frauen stürzte und verletzte sich leicht. Die Kitzinger Polizei nahm den Tatverdächtigen kurze Zeit später vorläufig fest und mit zur Dienststelle. Dort musste er sich u.a. eine erkennungsdienstliche Behandlung gefallen lassen. Wie der Tatverdächtige auf die Idee kam, dass es sich bei seiner Handlung „nur“ um einen Spaß gehandelt haben soll, ist nicht nachvollziehbar. Auch einigen weiteren und weniger folgenschweren Mitteilungen über mögliche als „Horror-Clowns“ verkleidete Personen ging die Polizei nach.
Im Würzburger Stadtteil Lengfeld ging ein mit einer sogenannten „Vendetta“ Maske bekleideter Unbekannter an einem Zigarettenautomat in der Odenwaldstraße eine 58-Jährige an und forderte die Herausgabe ihrer Geldbörse. Nachdem Passanten aufmerksam geworden waren, türmte der etwa 30-Jährige und 180 Zentimeter große Tatverdächtige. Der mit ausländischem Akzent sprechende Täter trug darüber hinaus einen hellfarbenen Parka. Wer Hinweise zur Identität des Mannes geben kann, wird gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 bei der Kripo Würzburg zu melden.
In Aschaffenburg sorgte ein als Soldat verkleideter 18-Jähriger gegen 19.45 Uhr für einen Polizeieinsatz. Er war mehreren Personen aufgefallen, als er sich am Regionalen Omnibus Bahnhof mit zwei Langwaffen und einer Pistole ausgestattet herumtrieb. Letztlich stellte sich heraus, dass es sich um sogenannte Softairwaffen handelt. Die Polizei stellte die täuschend echt aussehenden – und gerade auch deswegen gefährlichen – Gegenstände sicher und ermittelt wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Ein ausgesprochenes Lob sprechen die unterfränkischen Ordnungshüter all denjenigen aus, die Halloween zwar ausgelassen, allerdings so gefeiert haben, dass sie mit dem Gesetz nicht in Konflikt gekommen sind. Dass es auch so geht, hat im Übrigen die überwiegende Zahl der Halloweenbegeisterten unter Beweis gestellt.