Herbstdienstversammlung der Kreis- und Stadtbrandräte sowie der Kreis- und Stadtbrandinspektoren des Regierungsbezirks Unterfranken fand in Königsberg statt
Der Landkreis Haßberge war in diesem Jahr Ausrichter der Herbstdienstversammlung der Kreis- und Stadtbrandräte sowie der Kreisbrand- und Stadtbrandinspektoren des Regierungsbezirks Unterfranken. Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer dankte Landrat Wilhelm Schneider und Königsbergs Bürgermeister Claus Bittenbrünn für die Gastfreundschaft sowie Kreisbrandrat Ralf Dressel und seinem Team der Kreisbrandinspektion für die hervorragende Organisation.
Bei seinem Blick in die Runde, stellte der Regierungspräsident fest, dass die Feuerwehren noch immer fest in Männerhand sind, denn unter den Teilnehmern war keine einzige Frau. Der Frauenanteil innerhalb der aktiven Mitglieder sei zwar seit 2007 ganz leicht auf 9,5 Prozent angestiegen – das sind etwa 3485 weibliche Mitglieder in Unterfranken. „Wir haben hier noch viel Luft nach oben, was das Aufrücken in die besonderen Führungsdienstgrade anbelangt“, so Beinhofer.
Das Motto der diesjährigen Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes „Wenn die Katastrophe kommt, sind wir bereit. Komm hilf mit“ sende ein deutliches Signal aus: Eine signifikante Mitgliedersteigerung ist bei den Feuerwehren nicht nur wünschenswert, sondern auch dringend erforderlich. Auch wenn sich das Ehrenamt in Unterfranken im Hinblick auf die Zahl der Aktiven bei den Feuerwehren und Hilfsorganisationen immer noch auf einem relativ hohen Niveau bewegt, mache sich doch auch hier langsam der demografische Faktor bemerkbar. Darüber hinaus seien auch die höheren Belastungen am Arbeitsplatz durchaus ursächlich dafür, dass das Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit, insbesondere auch bei den Feuerwehren, nachlässt. Auf Grund der Interessen der Arbeitgeber werde es für die einzelne Feuerwehrfrau und den einzelnen Feuerwehrmann immer schwieriger, im Einsatzfall den Arbeitsplatz zu verlassen. Insgesamt, so Dr. Beinhofer, müsse man damit rechnen, dass ohne neue Mitglieder schon in naher Zukunft im Falle eines Einsatzes weniger einsatzbereite Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner zur Verfügung stehen.
Gleichzeitig ermunterte er alle Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, in ihrer Einsatz- und Leistungsbereitschaft nicht nachzulassen und bat die diesjährige Imagekampagne zum Anlass zu nehmen, im Freundes- und Bekanntenkreis für eine Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr zu werben.
Auch stellvertretender Landrat Oskar Ebert ging in seinem Grußwort auf die verschiedensten Probleme ein, mit denen viele Feuerwehren im Landkreis Haßberge zu kämpfen haben. Zum Beispiel fehlen den Wehren oftmals Mitglieder, um die notwendigen Mannschaftsstärken zu erreichen oder in einigen Orten gibt es mittlerweile seit mehreren Jahren keine Kommandanten mehr, weil niemand bereit ist, das Amt zu übernehmen. Sorgen bereiten auch veraltete Gerätehäuser, die dringend saniert werden müssten. Um die Schlagkraft der Feuerwehren zu erhalten, sei der Landkreis zusammen mit der Kreisbrandinspektion aktuell dabei, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen.