Kuriose Einsatzfahrt mitten in der Nacht und glühende Bremsscheiben

Am Mittwoch hatte die Feuerwehr Haßfurt neben dem schweren Unfall am Nachmittag (Foto) bereits in den frühen Morgenstunden einen etwas kuriosen Einsatz. Foto: © Christian Licha

Haßfurt, Lkr. Haßberge. Im Vorfeld des schweren Unfalls an der Kreuzung zum Gewerbegebiet Godelstatt in Haßfurt mussten die Feuerwehrler der Kreisstadt bereits zu nachtschlafender Zeit und bei eisigen Temperaturen zu ihrem ersten Einsatz an diesem Mittwoch ausrücken. Die Uhrzeit und die Wetterverhältnisse spielen für die Ehrenamtlichen normalerweise keine Rolle, denn Hilfe zu leisten ist ihre Berufung. Dennoch war der Einsatz für die rund 20 Feuerwehrmänner und -frauen etwas ungewöhnlich.

Um 4:53 Uhr löste die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt den Alarm mit dem Einsatzstichwort „Fahrzeugbrand“ für die Feuerwehren Haßfurt und Sylbach aus. „Als Einsatzort waren Koordinaten am Ortsausgang auf der Staatsstraße Richtung Hofheim angegeben“, sagte der stellvertretende Kommandant Julian Weidinger, der als Einsatzleiter fungierte. Vor Ort angekommen war nichts und niemand zu sehen. Die Erkundung des Umfeldes verlief auch ergebnislos.

Nach Rücksprache mit der Polizei wurden die Floriansjünger schließlich auf die Staatsstraße Richtung Zeil (ehemalige B26) beordert. Unweit der Ampelkreuzung an der Abzweigung zur Osttangente war die Einsatzstelle zu finden. Es stellte sich heraus, dass eine Polizeistreife bei einem Auto während der Fahrt eine glühende Bremsscheibe entdeckte. Die Beamten stoppten den überraschten Fahrer, der von dem Zustand seiner Bremsanlage hinter dem linken Vorderreifen noch nichts mitbekommen hatte. Mit dem Einsatz ihres immer mitgeführten Feuerlöschers bannten die Polizisten die Gefahr und setzten zeitgleich den Notruf ab.

„Wir kontrollierten die Temperatur der Bremsscheibe mit der Wärmebildkamera und stellten fest, dass sich diese in einem unkritischen Bereich befand“, resümierte Weidinger die einzige Aufgabe der Feuerwehr. Nach sechs Minuten war der Einsatz beendet. Im Vergleich dazu: Die Suche nach dem Ort des Geschehens hat mit sieben Minuten länger gedauert. Julian Weidinger und seine Mannschaft nehmen es gelassen: „Fehler passieren, aber wichtig ist es, dass niemand zu Schaden kam“.