Fast wie ein kleines Dorf sah es in Sulzbach bei Hofheim aus, das 21. Zeltlager der Jugendfeuerwehren im Landkreis Haßberge. Bereits drei Tage vor Beginn waren die ehrenamtlichen Helfer rund um Kreisjugendwart Johannes Krines zur Stelle und begannen mit dem Aufbau der Zelte und den Vorbereitungen. Aus allen Himmelsrichtungen strömten dann am Dienstag die jungen Mitglieder der Jugendfeuerwehren zum Zeltplatz an der alten Schule. Passend zur Notrufnummer der Feuerwehr, waren es in diesem Jahr 112 Teilnehmer, die vom jeweiligen Jugendwart und weiteren Aktiven der Feuerwehren aus Aidhausen, Augsfeld, Burgpreppach, Ermershausen, Goßmannsdorf, Hofheim, Königsberg, Maroldsweisach, Obertheres, Prappach, Sand a. Main, Trossenfurt-Tretzendorf, Unterpreppach und Zeil a. Main begleitet wurden.
Am Eröffnungsabend fanden sich dann auch der stellvertretende Landrat Oskar Ebert, Kreisbrandrat Ralf Dressel, die Bürgermeister bzw. ihre Stellvertreter der teilnehmenden Orte sowie die Kreisbrandinspektoren und weitere Führungsdienstgrade der Feuerwehr in Sulzbach ein. „Wir alle sind gekommen, weil wir Euch zeigen wollen, dass Ihr uns wichtig seid. Es ist beileibe nicht selbstverständlich, dass sich junge Menschen wie Ihr ein so interessantes und verantwortungsvolles Hobby suchen und sich der Feuerwehr anschließen.“ sagte Ebert. Weiter betonte er, dass es Respekt und Anerkennung verdient, dass sich die Kinder und Jugendlichen freiwillig in ihrer Freizeit engagieren und somit ein wichtiges Rückgrat der Feuerwehren bilden. Dem stimmte Kreisbrandrat Ralf Dressel in seiner Begrüßungsansprache zu und dankte den Bürgermeistern für die immer tatkräftige Unterstützung ihrer Feuerwehren.
Eine besondere Überraschung brachte Julitta Ott, die 3. Bürgermeisterin der Stadt Hofheim mit. „Ich soll Euch die Grüße des Stadtrates übermitteln. Aber davon habt Ihr ja nichts…, nur Bares ist Wahres“ sagte die engagierte Stadträtin zu den Jugendlichen. Deshalb habe sie zwei Volleybälle mitgebracht und fordere die jungen Rothelme zu einem Turnier auf, zu dem sie für die drei erstplazierten Mannschaften Geldpreise von 40, 20 und 10 Euro stifte.
Mit dem Frankenlied wurden dann die Flaggen gehisst, bevor das große Lagerfeuer entzündet wurde. Nach Einbruch der Dunkelheit war dann eine große Fackelwanderung der Höhepunkt des ersten Tages. Im weiteren Verlauf der Woche standen noch zahlreiche andere Aktivitäten auf dem Programm. So fand neben einem Schwimmbadbesuch und einem Karaokeabend auch ein Geländelauf statt, bei dem es für den Nachwuchs galt, zahlreiche feuerwehrspezifische Aufgaben zu lösen.
Ziemlich durchwachsen war das Wetter während der fünf Tage. Es wurde zwar auch eine Evakuierung des Zeltplatzes in Sulzbach bei Hofheim geprobt, die aber letztendlich nicht nötig war. Die angekündigten Unwetter hielten sich Gott sei Dank in Grenzen. Und bei der Abschlusskundgebung am letzten Abend des Zeltlagers schien dann sogar nochmal die Sonne.
Den ökumenischen Gottesdienst hielten Pater Alois Gassner und der evangelische Gemeindereferent Helmut Leykauf, den Feuerwehrleuten bestens als Ehrenkreisbrandrat bekannt ist. Die beiden Geistlichen sprachen allen Feuerwehrangehörigen ihren Respekt aus. In ihrem Gebet schlossen sie alle Ehrenamtlichen ein, die sich für die Allgemeinheit einsetzen und nicht selten dabei ihre eigene Gesundheit oder sogar ihr Leben riskieren.
Weiterhin wurden an diesem Abend zahlreiche Ehrungen durchgeführt. Die Sieger beim Geländelauf, bei dem es galt in gemischten Gruppen neun Stationen mit Aufgaben rund um die Feuerwehr zu bewältigen, erhielten ebenso eine Auszeichnung wie insgesamt 83 Jugendliche, die die „Jugendflamme“, ein Leistungsabzeichen der Jugendfeuerwehr in drei Stufen, absolvierten. Julitta Ott, die 3. Bürgermeisterin der Stadt Hofheim, verteilte anschließend die von ihr gestifteten Geldpreise an die ersten drei Sieger (Ermershausen, Lagerleitung und Königsberg) des Volleyballturniers. Die Lagerleitung wiederum gab ihren Geldgewinn weiter an zwei Mannschaften, für die es nicht aufs Siegertreppchen reichte.
Und auch den Helfern, die sich immer für einen reibungslosen Ablauf des Zeltlagers einsetzen, wurde ein Dank ausgesprochen. Besonders geehrt wurden u. a. Kreisjugendwart Johannes Krines sowie Uwe Hegenbart und Horst Burger von der Lagerleitung, die schon alle 20 Jahre beim Zeltlager dabei sind. Erika Schaaf aus Krum, übrigens seinerzeit die erste Feuerwehrkommandantin im Landkreis Haßberge überhaupt, leitete 10 Jahre die Küche und versorgte mit ihrem Team immer perfekt die ganze Mannschaft. Die vier Geehrten erhielten als kleine Anerkennung jeweils einen Stehtisch mit dem Logo der Jugendfeuerwehr im Landkreis Haßberge.
Video + Fotos: © Christian Licha