Zu eine nicht alltäglichen Einsatz wurde am frühen Dienstagmorgen die Feuerwehr alarmiert. Ein Zug mit zwei Elektrolokomotiven und 39 Waggons, beladen mit 3.500 Tonnen Kohle aus dem Ruhrgebiet, musste auf seiner Fahrt nach München einen Nothalt in Haßfurt einlegen. Da das Feuerwehrgerätehaus in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs steht, wurden die ersten Erkundungen zu Fuß vorgenommen. Unter der Lokomotive waren offene Flammen, die aber die Floriansjünger mit drei Angriffstrupps unter Atemschutz schnell abgelöscht hatten. Jedoch gab es eine große Hitzeentwicklung am Drehgestell der Lok, die bis zu 140 Grad erreichte. Von beiden Seiten wurde mit Wasser gekühlt, bis die Wärmebildkamera keine kritischen Temperaturen mehr anzeigte.
Wie sich im Laufe des Einsatzes herausstellte, war bereits im Bereich Gädheim die Böschung durch diesen Zug in Brand geraten. Die Feuerwehren aus Schonungen und Gädheim hatten aber ebenfalls die Flammen schnell gelöscht. Ursache für das Feuer war eine feste Bremse, die einen Funkenflug erzeugte, bis es schließlich zum Brand kam.
An der Haßfurter Einsatzstelle waren die Feuerwehren aus Haßfurt, Augsfeld, Prappach und Wonfurt mit 60 Mann vor Ort. Außerdem waren zwei Fachberater des Technischen Hilfswerkes, der BRK-Rettungsdienst, die Landes- und Bundespolizei und ein Notfallmanager der Bahn im Einsatz. Der Haßfurter Bahnhof wurde für den gesamten Zugverkehr für rund zwei Stunden gesperrt. Personen kamen nicht zu Schaden.