Haßfurt / Sailershausen, Lkr. Haßberge. Ein schrecklicher Motorradunfall ereignete sich am Samstagabend auf der Kreisstraße HAS 8 nahe dem Haßfurter Stadtteil Sailershausen. Für einen 23-jähriger Mann aus dem Landkreis Haßberge kam dabei jede Hilfe zu spät, er verstarb aufgrund seiner schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle.
Der Motorradfahrer befand sich einige Minuten nach 20 Uhr mit seiner Yamaha auf dem Weg nach Haßfurt. Knapp zwei Kilometern nach dem Ortsausgang Sailershausen stürzte der junge Mann in einer Rechtskurve im Waldgebiet. Er schlitterte mit seiner Maschine über die Straße und blieb etwa fünf Meter neben der Fahrbahn auf dem Waldboden liegen. Das Motorrad kam hingegen erst 20 Meter weiter vor einem Baum zum Stillstand. Zusätzlich tragisch ist, dass ein Freund des 23-Jährigen das Unfallgeschehen mit ansehen musste. Dieser fuhr mit seinem eigenen Zweirad hinter dem Verunglückten und erlitt nach dem Unglück einen Schock.
Die Kräfte des Einsatzleitwagens der Feuerwehr Haßfurt waren noch vor dem Rettungsdienst am Unfallort und leisteten bis zu dessen Eintreffen sofort Erste Hilfe. Kurz darauf war ein Notarzt und ein Rettungswagen-Team der BRK-Wache Eltmann zur Stelle und versorgten den Mann. Außerdem alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt zusätzlich den DRF-Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg, der auch einen weiteren Notarzt an Bord hatte. Die Feuerwehr Sailershausen sicherte einen Landeplatz nördlich des Waldes auf einem Flurweg. Trotz intensiver Bemühungen aller Rettungskräfte konnte der Schwerstverletzte nicht gerettet werden. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um den Unfallzeugen und die Angehörigen.
Auf Anforderung der Polizei sicherte ein Sachverständiger die Unfallspuren. An dem Motorrad entstand Totalschaden in Höhe von 5.000 Euro. Nach Angaben eines Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt kann ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden. Die über 20 Männer und Frauen der Feuerwehren aus Haßfurt und Sailershausen stellten den Brandschutz sicher, leuchteten die Einsatzstelle aus und übernahmen die Verkehrsabsicherung. Für rund viereinhalb Stunden war ein Teilstück der Kreisstraße komplett gesperrt. Wechselweise wurde der Verkehr über einen Waldweg umgeleitet.
Damit aber nicht genug. Noch während des Einsatzes im Sailershäuser Wald wurde kurz nach 23 Uhr die Feuerwehr Haßfurt zusammen mit der Feuerwehr Sylbach erneut alarmiert. Ein Autofahrer hatte in der Flur einen Feuerschein entdeckt und setzte einen Notruf ab. „Der vermeintliche Brand entpuppte sich als ein Sonnenwendfeuer bei einem Fest nahe Unterhohenried“, sagte der Haßfurter Kommandant Christian Meisch. Um 1:50 Uhr heulten dann die Sirenen ein weiteres Mal. Auch hier sah ein Verkehrsteilnehmer ein Feuer und verständigte beunruhigt die Leitstelle. Erneut handelte es sich um das Sonnenwendfeuer in Unterhohenried. „In Absprache mit der Polizei und dem Veranstalter löschten wir die Hälfte des Sonnenwendfeuers und grenzten es so ein“, sagte der stellvertretende Kommandant Julian Weidinger und verband damit die Hoffnung, dass weitere Fehlalarme ausbleiben, was auch der Fall war.