Landkreis Haßberge. Relativ glimpflich ist der Landkreis Haßberge davon gekommen, als in der Nacht zum Donnerstag das Sturmtief Ylenia mit Orkanböen bis zu 120 Stundenkilometer über die Lande fegte. Von insgesamt 70 Unwettereinsätzen in der Region Main-Rhön, die die Landkreise Haßberge, Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld umfasst, wurde im Heimatkreis nur elf Mal die Freiwilligen Feuerwehren zur technischen Hilfeleistung alarmiert.
Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt war mit einer Unterstützungsgruppe und Rufbereitschaft sowie einer zusätzlichen Verstärkung gut auf die Lage vorbereitet. Zusammen mit Ereignissen außerhalb des Sturmgeschehens gingen in der Nacht insgesamt 300 Notrufe bei der ILS ein, wie Schichtführer Sven Hoveling in einer Pressemitteilung bestätigte.
Für den Landkreis Haßberge kam der erste Alarm um 3:36 Uhr als ein umgestürzter Baum die Kreisstraße HAS 45 bei Maroldsweisach blockierte. Weitere entwurzelte beziehungsweise abgeknickte Bäume waren bei Ermershausen, Bundorf, Kurzewind bei Ebern und Weisbrunn bei Eltmann zu verzeichnen, wie ILS-Schichtführer Frank Weitz auf eine weitere Nachfrage mitteilte.
Im Steigerwald auf der Kreisstraße HAS 26 zwischen Dankenfeld und Hummelmarter blockierte ein massiver Baum die gesamte Fahrbahn. Kurz bevor die Feuerwehr Dankenfeld zusammen mit Unterstützung der Feuerwehr Kirchaich die Straße sperrte, befuhr noch eine Frau mit ihrem VW Cabrio diesen Streckenabschnitt. Die Fahrerin konnte vor dem Hindernis nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr mit ihrem Auto auf den Baumstamm. Glücklicherweise blieb es hierbei bei einem Blechschaden.
Mit Flammen hat die Feuerwehr Eltmann gekämpft, als zwei Bäume im Industriegebiet der Wallburgstadt in eine Stromleitung fielen und Feuer fingen. Nach Abschaltung des Netzes durch den Energieversorger hatten die Einsatzkräfte den Brand schnell unter Kontrolle und zügig gelöscht. In der Nachbargemeinde Ebelsbach rückte die dortige Feuerwehr zu einem Wohnhaus aus, bei dem der Kamin und das Dach durch den Sturm beschädigt wurden und Teile davon auf die Straße fielen.
In den Morgenstunden entspannte sich die allgemeine Lage, so dass ab 9:15 Uhr die ILS ihren Betrieb zurück fuhr, jedoch vorsichtshalber mit einer dauerhaften Verstärkung bis abends in einer außerordentlichen Alarmbereitschaft blieb.