[VIDEO] Feuerwehr rettet Pferd erfolgreich aus Sickergrube

Drei Stunden dauerte die Rettung des Pferdes aus der Sickergrube. Dem Hengst geht es inzwischen den Umständen entsprechend gut. Foto: © Christian Licha

Königsberg, Lkr. Haßberge. Der Schreck war groß für eine Frau aus Königsberg, als sie am Donnerstagmorgen ihr Pferd in einer sehr misslichen Lage vorfand. Der dreijährige Hengst namens Hank stand in einer rund zweieinhalb Meter tiefen Grube, in der ihm der Sickersaft bis zum Hals stand. In einer dramatischen Rettungsaktion, die drei Stunden andauerte, konnten die rund 25 Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehren aus Königsberg und Haßfurt das Pferd befreien.

Am Vorabend stand Hank noch friedlich auf der großen Weide, wie die Pferdebesitzerin erzählt. Im Laufe der Nacht war der Hengst wohl auf die Bretterabdeckung der Jauchegrube getreten, die dem knapp 500 Kilogramm schweren Tier nicht stand hielt. Um 9.35 Uhr setzte die Frau über die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) einen Notruf ab, die sofort die Rettungskräfte unter dem Alarmstichwort „Großtierrettung“ zu dem Bauernhof am Stadtrand beorderte. Auch Kreisbrandrat Ralf Dressel machte sich vor Ort ein Bild der Lage.

Die Rettung des Pferdes gestaltete sich äußerst schwierig. „Wir konnten das Großtierhebegeschirr so wie es lehrbuchmäßig angelegt gehört nicht anbringen, da das Pferd noch extrem unruhig war und drohte zu ertrinken“, sagte der Königsberger Kommandant und Einsatzleiter Peter Schüler. Mit Hochleistungsschmutzwasserpumpen wurde der Sickersaft abgepumpt. Zusätzlich bildeten die Feuerwehrler eine Eimerkette, um die Leerung zu beschleunigen. Die nachalarmierte Feuerwehr Haßfurt stand mit ihrem Wechselladerfahrzeug mit Kran bereit, um das Tier aus der Sickergrube zu heben. Es wurde eine sogenannte Crashrettung durchgeführt, nachdem eine herbeigerufene Tierärztin das Pferd in Narkose gelegt hatte.

Mit purer Muskelkraft zogen die Feuerwehrleute schließlich an Seilen das befreite Tier auf die Weide, wo es sich von dem Stress und der Sedierung erholen konnte. Etwa eine halbe Stunde später stand Hank zur Freude seiner Besitzerin bereits wieder auf, die ihn dann ein paar Runden über die Weide führte. Augenscheinlich hat der Hengst, der weiterhin tierärztlich behandelt wird, das Geschehen recht gut überstanden.