Brand im dicht bebauten Ortskern von Prappach – Anwohner und Feuerwehren verhindern Katastrophe

In diesem Anbau aus Holz ist das Feuer ausgebrochen. Foto: © Christian Licha

Haßfurt / Prappach, Lkr. Haßberge. Die Einwohner Prappachs wurden am Sonntagnachmittag durch das Heulen der Feuerwehrsirene aufgeschreckt. Ursprünglich gemeldet war ein Scheunenbrand in der dicht bebauten Ortsmitte. Was sich zunächst nach einem sehr schlimmen Szenario anhörte, ging aber glücklicherweise recht glimpflich aus.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr wurde vorsichtshalber von der ILS zu dem Brand in Prappach alarmiert. Foto: © Christian Licha

Gegen 16 Uhr entdeckten die Bewohner eines Hauses in der Sackgasse ein Feuer auf ihrem Grundstück. Ein Anbau aus Holz, direkt zwischen dem Wohnhaus und einer Fachwerk-Scheune stand in Flammen. Geistesgegenwärtig  schnappten sich die Hausbewohner und Nachbarn nach dem Absetzen des Notrufes ihre Gartenschläuche und dämmten damit den Brand bis zum Eintreffen der Feuerwehren ein.

Bis zum Eintreffen der Feuerwehren dämmten Hausbewohner und Nachbarn das Feuer mit Wasser aus Gartenschläuchen ein und verhinderten so ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus und die Fachwerkscheune. Foto: © Christian Licha

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt löste vorsichtshalber einen Großalarm aus mit dem Einsatzstichwort „Brand Scheune“. In der Folge waren insgesamt 70 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Prappach, Haßfurt, Sylbach und Königsberg sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL), der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Zeil, ein Fachberater des THW Haßfurt und der Rettungsdienst vor Ort. Viele Kräfte konnten aber schon bald wieder die Heimfahrt antreten, nachdem sich Einsatzleiter Julian Weidinger ein Bild über das Ausmaß der Feuers verschafft hatte. Es genügten schlussendlich wenige Atemschutzgeräteträger um den Brand vollends zu löschen. Mit der Wärmebildkamera suchten die Feuerwehrmänner und -frauen anschließend das Gebäude nach eventuellen Glutnestern ab und befreiten das angrenzende Wohnhaus mit einem Hochleistungslüfter vom Rauch. Die Kreisbrandinspektoren Ralf-Peter Schenk und Stephan Biertempfel sowie die Kreisbrandmeister Peter Schüler und David Amling waren ebenfalls unterstützend vor Ort.

Insgesamt waren 70 Feuerwehrmänner und -frauen in Einsatz eingebunden. Ein Großaufgebot der Feuerwehr wurde vorsichtshalber von der ILS zu dem Brand in Prappach alarmiert. Foto: © Christian Licha

„Das hätte auch viel Schlimmer ausgehen können, wenn der Brand nicht rechtzeitig entdeckt worden wäre“, sagte der Prappacher Kommandant Tobias Kirchner, der in seinem Heimatdorf natürlich sehr ortskundig ist. Neben dem Wohnhaus und der Scheune, die direkt an das Brandobjekt angrenzen, gibt es noch viele weitere Gebäude in der unmittelbaren Umgebung, die auch an der Prappacher Straße als Ortsdurchfahrt anliegen. Die potenzielle Gefahr eines Übergriffs der Flammen minderten vorab die Anwohner mit ihrer Löschaktion, wofür Kirchner seinen ausdrücklichen Dank aussprach.

Nach den ersten Ermittlungen der Polizei ist wohl von einem technischen Defekt an einem Elektrokabel auszugehen. Foto: © Christian Licha

Nach Angaben eines Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt, ist nach den ersten Ermittlungen wohl von einem technischen Defekt an einem Elektrokabel als Brandursache auszugehen. Der Sachschaden hält sich mit einer Summe im höchstens niedrigen vierstelligen Bereich in Grenzen. Auch der Rettungsdienst brauchte nicht einzugreifen. Verletzte gab es keine. Nach einer Stunde war der Einsatz für alle beteiligten Einsatzkräfte beendet.

Neben weiteren Einsatzkräften waren die Feuerwehren aus Prappach, Haßfurt, Sylbach, Königsberg und Zeil alarmiert. Nach den ersten Ermittlungen der Polizei ist wohl von einem technischen Defekt an einem Elektrokabel auszugehen. Foto: © Christian Licha