Weinfestbesucher rettet 89-jährigen Mann bei Brand unweit des Festplatzes

In diesem Wohnhaus (links) in Sand kam es am frühen Samstagmorgen zu einer starken Rauchentwicklung.

Sand / Zeil, Lkr. Haßberge. Während sich die Livemusik auf dem Altmain-Weinfest in Sand in der Nacht von Freitag auf Samstag dem Ende entgegen neigte, kam es unweit des Festplatzes bei einem Brand in einem Wohnhaus zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Aber damit nicht genug. Fast zeitgleich wurden weitere Kräfte zu einem Notfall auf der Zeiler Mainbrücke alarmiert. Diese musste für rund zwei Stunden komplett gesperrt werden, so dass in der Folge ein Verkehrschaos in Sand herrschte.

Die Weinfest-Band setzte gerade zum Endspurt an, als um 0:40 Uhr ein Alarm bei der Feuerwehr Sand einging, die auch das Festgelände mit absichert. Zu dem gemeldeten Brand in einem Wohnhaus mit Personen in Gefahr eilten auch die Feuerwehren aus Knetzgau und Zeil herbei. Die Einsatzstelle befand sich in der Straße „Wörth“, nur rund 150 Meter Luftlinie vom Weinfest entfernt. Dort war zuvor eine kleine Gruppe Weinfestbesucher unterwegs, als sie aus dem Haus Rauch wahrnahmen und die ausgelösten Rauchmelder hörten. Während eine Person den Notruf an die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt absetzte, fackelte ein junger Mann aus der Gruppe nicht lange und eilte zum Hauseingang. Dort stand der 89-jährige Bewohner bereits im Türrahmen und wurde durch die Helfer ins Freie gebracht. Daraufhin erkundete der junge Mann alle Stockwerke des Wohnhauses und konnte feststellen, dass sich keine weiteren Personen mehr darin befanden. Die First Responder der Feuerwehr Sand waren als Erste am Einsatzort und versorgten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes den Senior und den tapferen Helfer, die beide eine Rauchgasintoxikation erlitten und in ein Schweinfurter Krankenhaus eingeliefert wurden.

Mit einem Lüfter wurde das Haus vom Rauch befreit. Foto: © Christian Licha

Die Feuerwehr, die das Wohnhaus mit mehreren Atemschutzgeräteträger ebenfalls erkundete, stellte eine starke Rauchentwicklung fest. Wie die Polizeiinspektion Haßfurt in ihrem Pressebericht schreibt, konnte angebranntes Essen festgestellt werden. Unter der Leitung von Kommandant Andreas Winkler waren insgesamt 50 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz, die das Gebäude schließlich mit einem Lüfter vom Rauch befreiten. Den Einsatz unterstützten Kreisbrandinspektor Thomas Neeb und die Kreisbrandmeister Bernhard Finger und Fabian Hümmer. An die Einsatzstelle eilte auch Bürgermeister Jörg Kümmel und zeigte sich über den glimpflichen Ausgang des Brandgeschehens froh.

Die Mainbrücke zwischen Zeil und Sand war für rund zwei Stunden komplett gesperrt. Auch Fußgänger und Fahrradfahrer konnten in dieser Zeit den Main nicht überqueren. Foto: © Christian Licha

Um 0:48 Uhr, also keine zehn Minuten nach dem ersten Alarm wurden erneut rund 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr Zeil, des Rettungsdienstes, der Wasserwacht Sand/Zeil und der Polizei an die Mainbrücke zwischen Zeil und Sand beordert. Dort befand sich eine Person in einem psychischen Ausnahmezustand, aber blieb letztlich unverletzt, wie die Polizei vor Ort mitteilte. Für rund zwei Stunden war deshalb die Brücke komplett gesperrt. Unglücklicherweise war dies ausgerechnet zu dem Zeitpunkt als viele Weinfestbesucher den Heimweg antraten. Die Feuerwehr Sand hatte somit noch alle Hände voll zu tun, den Autoverkehr innerorts über den Kirchplatz umzuleiten. Dadurch bildete sich eine lange Autoschlange in der Seestraße und der Maingasse. Zusätzlich mussten die Feuerwehrleute Fußgänger und Fahrradfahrer davon abhalten, sich ihren Weg in Richtung Zeil zu bahnen. Auch zu Fuß oder mit dem Zweirad war nämlich eine Überquerung des Mains über die Brücke erst ab circa 2:45 Uhr wieder möglich.