Haßfurt, Lkr. Haßberge. Sie heißen Löschdrachen, Feuer-(B)engelchen oder Löschteufel. Viele Kinderfeuerwehren im Landkreis Haßberge haben sich einen originellen Namen für ihre Gruppe ausgedacht. Neun davon waren am Samstag auf dem ersten landkreisweiten Kinderfeuerwehrtag in Haßfurt vertreten. Mit Spiel und Spaß wurde die Kameradschaft der ganz jungen Feuerwehrler im Alter von sechs bis zwölf Jahren gefördert und zusätzlich auch noch Wissen rund um die Rothelme vermittelt.
120 Mädchen und Buben von den Kinderfeuerwehren aus Haßfurt, Wonfurt, Gädheim-Ottendorf, Sand, Trossenfurt-Tretzendorf, Kirchlauter, Unterpreppach, Ebern und Hafenpreppach erkundeten bei einer Stadtrallye die Kreisstadt wobei es an neun verschiedenen Stationen zur Sache ging. So waren die Nachwuchsfeuerwehrler zum Beispiel gefordert, als es galt mit einer Kübelspritze Wasser zu Pumpen und mit dem Strahlrohr Tennisbälle auf Pylonen zu treffen. Spannend war auch der Wassertransport mit einem Haushaltsschwamm, bei dem das Nass zwischen zwei Eimern transportiert werden musste. Ein Hindernislauf mit verbundenen Augen und einer Begleitperson förderte den Teamgeist. Aber auch das Wissen über Feuerwehrkleidung und Ausrüstungsgegenstände wurde spielerisch abgefragt.
„Bei den Kinderfeuerwehren geht es hauptsächlich darum, den Kindern die Themen vorbeugender Brandschutz, Verhalten im Brandfall sowie die Gefahren im Umgang mit Feuer spielerisch näher zu bringen“, sagte Kreisbrandmeister Johannes Krines, der als Kreisjugendwart hauptverantwortlich für die Nachwuchsarbeit im Landkreis Haßberge zuständig ist. Die tatsächliche Ausbildung in der Feuerwehr beginnt später in der Jugendfeuerwehr, der man ab einem Alter von zwölf Jahren beitreten kann. Nicht wenige finden dann auch ab 18 Jahren den Weg in die regulären Mannschaften. Dass die Nachwuchsgewinnung von existenzieller Bedeutung für die Freiwilligen Feuerwehren ist, betonte auch Kreisbrandrat Ralf Dressel in einem Grußwort. Nach dem guten Start des ersten Kinderfeuerwehrtages soll dieses Event zukünftig jedes Jahr in wechselnden Ortschaften im Landkreis stattfinden.
So ganz nebenbei hat die Feuerwehr auch noch ein gutes Werk vollbracht. Bei ihrer Runde mit den Kindern durch Haßfurt entdeckten die Betreuerinnen Julia Neubauer und Laura Rennebohm einen offensichtlich ausgerissenen Hund auf dem Fußweg am Main. Die beiden jungen Frauen von der Feuerwehr Ebern fackelten nicht lange und legten dem kleinen Vierbeiner eine provisorische Leine um. Schließlich kam der Hund auch noch in den Genuss einer Fahrt im Feuerwehrauto, die nach Zell am Ebersberg führte. Dort wurde der Ausreißer dem Tierheim übergeben, das für die Fundtiere im Landkreis zuständig ist. Für die Feuerwehrfrauen war dieses Vorgehen selbstverständlich: „Wenn jemand Hilfe braucht, dann helfen wir! Egal ob es ein Mensch oder Tier ist“, sagten Julia Neubauer und Laura Rennebohm übereinstimmend.