[VIDEO] Einmalige Faschingsbeerdigung: Untertheres nimmt Abschied von der geliebten und sündigen Fasenacht

Natürlich durfte auch das "Weihwasser" nicht fehlen, das mit einer Klobürste in die Menge gespritzt wurde. Foto: © Christian Licha

Theres / Untertheres, Lkr. Haßberge. Rotz und Wasser heulte das Publikum am Faschingsdienstag um Mitternacht, als Abschied von der „geliebten und sündigen Fasenacht“ Abschied genommen wurde. Die Faschingsbeerdigung in Untertheres ist das einzige Event dieser Art weit und breit, das auch dieses Jahr wieder mehrere Hunderte Narren in die Maintalhalle lockte.

Mit Trauermusik und vielen Tränen zogen sie ein, die Männer der SpVgg Untertheres und des Schützenvereins Hubertus Untertheres als gemeinsamer Veranstalter des Faschingsendspurts. In einer als Sarg umfunktionierten Holzkiste lag der arme Kerl, der „Fasching“, der zu Grabe getragen wurde.  Im „würdigen“ Rahmen wurde Abschied genommen und auch „Weihwasser“ mit einer Klobürste in die Menge gespritzt.

„Pfarrer“ Roland „Trio“ Appel zelebrierte den Abschied von der „geliebten und sündigen Fasenacht“. Foto: © Christian Licha

„Pfarrer“ Roland „Trio“ Appel half mit tröstenden Worten den Faschingsbegeisterten das Ende der närrischen Zeit zu begehen. Auch der dreifaltigen Faschingsvögelein wurde mit „Wermut“ gedacht, nämlich dem „heilige Schluckspecht“, der „seligen Schnapsdrossel“ und nicht zuletzt dem „unseligen Karnevalsreiher“. Der „Geistliche“ zelebrierte die „allerheiligste Faschingslitanei“: „…Heilige Kosterfrau, sende deinen Melissengeist auf uns herab und bewahre uns vor allen antialkoholischen Verwirrungen… unser heiligster Thereser Lammbräu, bete für uns“. Ebenfalls auf die Schippe genommen wurde neben der großen Politik in Berlin auch das Lokalgeschehen des vergangenen Jahres: „Der Neubau der Mainbrücke ist nunmehr abgeschlossen, so dass heute auch viele Gäste vom anderen Ufer da sind“.

Die „Trauergäste“ heulten Rotz und Wasser. Foto: © Christian Licha

Bevor der Aschermittwoch anbrach, wurde aber nochmals kräftig gefeiert. Die Partyband Frankenräuber aus Gädheim ließ sprichwörtlich die Wände der Halle wackeln und machte den Abend zum Megaevent. Ein Augenschmaus, besonders für die weiblichen Gäste war das Mänenrballett aus Buch, das als Feuerwehrmänner eine kesse Sohle aufs Parkett legten.

Die Partyband Frankenräuber machten den Faschingsausklang in Untertheres zum Megaevent. Foto: © Christian Licha

Die Faschingsbeerdigung hat in Untertheres eine jahrzehntelange Tradition. „Seit der Einweihung der Maintalhalle im Jahr 1976 sind wir jeden Faschingsdienstag hier und auch vorher wurde schon jahrelang im Saal der damaligen Gastwirtschaft „Krone“ vom Fasching auf originelle Art Abschied genommen“, sagte Alexander „Chicki“ Schäflein, der Vorsitzende des Schützenvereins Hubertus. Und ein ende ist nicht abzusehen. „Natürlich gibt es auch im nächsten Jahr wieder dieses Event“, so Schäflein, der schon jetzt alle Interessierten einlud.