Neuwahl: Kreisbrandrat Ralf Dressel startet in dritte Amtszeit

Landrat Wilhelm Schneider (links) beglückwünschte Kreisbrandrat Ralf Dressel (rechts) zu seiner Wiederwahl. Foto: © Christian Licha

Oberaurach / Trossenfurt, Lkr. Haßberge. Kreisbrandrat Ralf Dressel steht weiterhin an der Spitze der Feuerwehren im Landkreis Haßberge. Bei der turnusgemäßen Wahl am Samstag im Oberaurachzentrum in Trossenfurt stimmten 63 der 76 anwesenden und stimmberechtigten Kommandanten der einzelnen Feuerwehren für den Königsberger. Bei zwölf Nein-Stimmen und einer Enthaltung entspricht das einem Votum von 84 Prozent der gültigen Stimmen. Damit wurde Dressel noch mehr Vertrauen ausgesprochen als bei seiner Wiederwahl im Jahr 2016. Damals konnte der seit 2011 amtierende Kreisbrandrat nur knapp 68 Prozent auf sich vereinen.

„Wer hätte gedacht, dass die sechsjährige Amtszeit eines Kreisbrandrates von einer über zweieinhalbjährigen Corona-Pandemie, einer kriegsbedingten Vertriebenen-Welle und einer darauf folgenden Energiekrise überschattet wird. In dieser Zeit wurde dreimal in Bayern der Katastrophenfall ausgerufen, insgesamt an 452 Tagen“, schilderte Dressel die Herausforderungen der letzten Zeit. Dann kam auch noch die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal, bei der auch Kontingente der heimischen Feuerwehren im Einsatz waren. Auch wenn diese Herausforderungen den Einzelnen persönlich stark gefordert und sicherlich auch mal an die Grenzen der Belastbarkeit geführt haben, wurde alles hervorragend gemeistert, so Dressel, der persönlich in den vergangenen sechs Jahren bei 1.914 Terminen und Einsätzen insgesamt über 6.100 Stunden abgeleistet hat.

76 Kommandanten der Feuerwehren im Landkreis, wie hier zum Beispiel Christian Meisch von der Feuerwehr Haßfurt (rechts), gaben bei der Wahl des Kreisbrandrates ihre Stimme ab. Foto: © Christian Licha

Vieles konnte in den zurückliegenden Jahren für die Feuerwehren im Landkreis erreicht und umgesetzt werden. Besonders freute es Dressel, dass er zusammen mit den Kameradinnen und Kameraden viele Fahrzeugweihen, Gerätehauseinweihungen und Jubiläumsfeiern feiern konnte. „Ich komme auch weiterhin gerne zu Euch allen, unabhängig wie groß eine Feuerwehr ist. Mir war und ist es auch weiterhin wichtig, wenn ich an einem Termin nicht kann, dass ein Kreisbrandinspektor die Vertretung übernimmt“, untermauerte der Kreisbrandrat seine Nähe zur Basis. Auch sei es für ihn weiterhin selbstverständlich, bei Fahrzeugbeschaffungen, Gerätehaus Neu- und Umbauten, Gesprächen mit den Bürgermeistern und in Gemeinderatsitzungen präsent zu sein und die örtlichen Wehren bei allen Belangen zu unterstützen.

„Die Struktur der Feuerwehren und die Mitgliederzahlen sind stabil, die Ausbildung konnte nach der Corona-Pause wieder hochgefahren werden und die Nachwuchswerbung wird sicherlich ab nächstes Jahr wieder intensiver aufgenommen werden können“, erklärte Dressel. Derzeit gibt es im Landkreis Haßberge 139 Freiwillige Feuerwehren und 22 Löschgruppen, in denen insgesamt 4.828 Ehrenamtliche, davon 586 Frauen, aktiv sind. Die Jugendfeuerwehren verzeichnen 570 Mitglieder und die Kinderfeuerwehren 340 junge Interessierte.

Einer der größten Feuerwehr-Einsätze in den letzten Jahren war im Juli 2021 die Hochwasserkatastrophe in einigen Teilen des Landkreises. Auch in Zeil machte sich damals Kreisbrandrat Ralf Dressel (rechts) ein Bild der Lage und ließ sich von Kommandant Tobias Hetterich (links) über die aktuelle Hochwasserlage informieren. Foto: © Christian Licha

Alles in allem bekamen die Feuerwehren im Landkreis Haßberge staatliche Förderungen von insgesamt 4,85 Millionen Euro während seiner bisherigen zwölfjährigen Amtszeit, verdeutlichte Dressel. In dieser Summe sind alle Anschaffungen und Investitionen enthalten, von der Tragkraftspritze über Fahrzeugbeschaffungen bis zum Neubau von Gerätehäusern. Besonders stolz zeigte sich Dressel über das Ausbildungszentrum der Landkreis-Feuerwehr im Schloss Gleisenau, das 2019 eröffnet werden konnte. Hier galt sein Dank besonders Landrat Wilhelm Schneider, der das Vorhaben sehr schnell vorangetrieben habe.

Auch wenn Landrat Wilhelm Schneider nach Einholung von Expertenmeinungen einen großflächigen, zum Beispiel bayernweiten Stromausfall im kommenden Winter für unwahrscheinlich hält, ist die Feuerwehr doch gefordert, sich entsprechend für einen eventuellen Ernstfall vorzubereiten. Dazu werden demnächst im Ausbildungszentrum Schulungen stattfinden, wie bei einem Blackout die Feuerwehren vorzugehen haben. Leuchtturmprojekte sollen Anlaufpunkte für die Bürger in einer solchen Situation sein. Das wären dann zum Beispiel Feuerwehrgerätehäuser die ständig besetzt sind. In Notlagen oder auch zum Beispiel bei der Wasserversorgung werden dann die örtlichen Wehren der Bevölkerung zur Seite stehen.