Knetzgau, Lkr. Haßberge. Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Freitagnachmittag auf der Staatsstraße 2276 zwischen Knetzgau und Haßfurt. Hierbei kam es zu einem Frontalzusammenstoß zweier Autos mit zwei schwerverletzten Personen, von denen eine junge Frau kurze Zeit später ihren Verletzungen in einem Klinikum erlag.
Gegen 12:15 befuhr eine 27-jährige Frau mit ihrem Opel Corsa die Straße von Knetzgau kommend in Richtung Haßfurt. Aus der Gegenrichtung kam ein Opel Antara entgegen, an dem ein 21-jähriger Mann am Steuer saß. Etwa 350 Meter vom Ortseingang Knetzgau entfernt, stießen beide Fahrzeuge aus bislang ungeklärter Ursache frontal zusammen. Für beide Fahrzeuge endete schließlich die Fahrt an der Leitplanke. Die Unfallstelle glich einem Trümmerfeld.
„Wir wissen noch nicht, wie genau sich der Unfall zugetragen hat“, sagte Polizeirat Daniel Seeburg vor Ort. Der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Haßfurt erklärte weiterhin, dass ein Sachverständiger versuchen wird, anhand eines Gutachtens den genauen Hergang festzustellen.
Neben drei Rettungswagen des BRK Haßberge aus Haßfurt und Eltmann und des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) aus Rauhenebrach sowie einer Notärztin, wurde auch der Rettungshubschrauber Christoph 18 nach Knetzgau beordert. Die Besatzung des Rettungshubschraubers war gemeinsam mit der bodengebundenen Notärztin maßgeblich an der notfallmedizinischen Versorgung der Schwerstverletzten vor Ort beteiligt, und der Notarzt des Rettungshubschraubers hat den Transport in eine Schweinfurter Klinik im Rettungswagen auch begleitet. Trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb die Frau kurze Zeit später im Krankenhaus.
BRK-Pressesprecher Michael Will erklärte, warum der Landweg vorgezogen wurde: „Bei Patienten, mit mehreren lebensgefährlichen Verletzungen, entscheidet sich ein Notarzt in aller Regel aber zum bodengebundenen Transport in die nächste geeignete Klinik, da währenddessen im Rettungswagen an einem Patienten vom Rettungsteam körperlich oft fordernde notfallmedizinische Maßnahmen durchgeführt werden müssen, was in einem Rettungshubschrauber aus Platzgründen zum Teil eher eingeschränkt möglich ist“.
Der 21-jährige Mann wurde zwar auch schwer verletzt, bei ihm bestand aber zum Unfallzeitpunkt keine Lebensgefahr, so dass er mit dem Rettungswagen in das Haßfurter Krankenhaus gebracht wurde.
Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Knetzgau, Hainert, Westheim, Eschenau und Haßfurt, die mit rund 50 Einsatzkräften anrückten. „Entgegen der ersten Information, war keine Person eingeklemmt“, erklärte Knetzgaus Kommandant und Einsatzleiter Thomas Finger. Zusammen mit dem Rettungsdienst befreite die Feuerwehr die Verletzten in einer Crash-Rettung aus den Wracks. Daneben sorgten die Feuerwehren für den Brandschutz und die Verkehrsabsicherung.
Die Staatsstraße zwischen Knetzgau und der Abzweigung nach Hainert war bis in die späten Nachmittagsstunden komplett gesperrt. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 40.000 Euro.