Theres / Obertheres, Lkr. Haßberge. „Die Show wird weitergehen“, hieß es am Samstag bei der ersten Büttensitzung des Oberthereser Carneval Vereins (OCV) anlässlich seines 55-jährigen Bestehens. Das Motto war auch in zweifacher Hinsicht zu verstehen, werden doch die Faschingsauftritte voraussichtlich ab kommendem Jahr in dem neu entstehenden Dorfgemeinschafts- und Sportzentrum stattfinden, das in direkter Nachbarschaft der jetzigen Sporthalle liegt, die dann abgerissen werden soll.
Das Regiment über das närrische Geschehen führte in diesem Jahr Rainer (Zull) I. von Tisch und Platte mit Kerstin (Hoch) I. von Wald und Wiese. „Ich liebe es zu feiern, am liebsten mit den Bayern“, verriet die Prinzessin bei ihrer Vorstellung die Verbundenheit ihres Prinzen zu dem Münchener Fußballverein, der auf sie abgefärbt habe. Der Elferrat, dem auch dieses Jahr wieder Thomas Männling als Sitzungspräsident vorstand, fackelte nicht lange und bereitete dem Prinzenpaar eine schöne Kulisse mit hochgehaltenen Fan-Schals in den Farben rot/weiß.
„Ich bin in dem Alter, wo man erst das Gebiss und das Hörgerät braucht, um zu fragen, wo meine Brille ist“. Mit dieser Erkenntnis ging Wolfgang Voit in diesem Jahr als Rentner auf die Bühne und hatte allerlei Anekdoten zu erzählen. So sei in seiner Senioren-Wohngemeinschaft das Spiel „Reise nach Jerusalem“ sehr beliebt, das mit sieben Senioren und sechs Gebissen gespielt werde. Auch der „lauwarme Leberkäs-Smoothie “ ist dort sehr beliebt: „Da ist der Senf schon drin“.
Auf der Jagd nach Schwarzbrot, das in der Bäckerei ohne Kassenbon verkauft wird, war „Polizist“ Armin Poeschl, der auch erklärte „Fake.News, des Wort des aus Amerika kimmt, heßt auf gut fränkisch ‚Dumms Gebabbel‘ des gar net stimmt.
Nach seinem Erfolg im letzten Jahr stand auch wieder der elfjährige Felix Schäffer in der Bütt und erzählte „wie das Leben ist, wenn der Vater ein Elferrat ist“.
Mit dabei war auch wieder der ehemalige Sitzungspräsident Stephan Hager, diesmal in Gestalt von „Pater Benedikt Meier“, der im Kloster der Lustigste ist und mit „Mönch Meier“ begrüßt wird.
Den Bauboom in Theres nahm Mani Voit als Bauarbeiter auf die Schippe, während der ehemalige Bürgermeister Hans-Peter Reis die große Politik im Visier hatte.
Musikalisch ging es mit der Gruppe „TSL – Theres singt und lacht“ zu, deren Mitglieder gekonnt Stars wie DJ Ötzi, Andrea Berg, Wolfgang Petry, Helene Fischer und andere Künstler parodierten. Einen Gastauftritt hatte hierbei auch der bekannte Pizzabäcker Mimo, der im Schlepptau eine „Pizza“ auf die Bühne zog, die das Thereser Original Peter Oswald verkörperte. Just an dem Tag der ersten Büttensitzung hatte Oswald auch Geburtstag, der es sich nach den Glückwünschen nicht nehmen ließ, einen alten Schlager live zu singen.
Amor mit seinem Liebespfeil schwebte in die Halle ein, als die Männergarde ihre tänzerische Liebesgeschichte erzählte. Gleich drei Auftritte hatte die Prinzengarde einstudiert. So tanzten die jungen Frauen zum Beispiel im Leder-Outfit zu den Klängen der legendären Rockband „Queen“, bei der Sitzungspräsident Thomas Männling die Truppe als „Freddie Mercury“ perfekt ergänzte. Natürlich hatte auch der jüngste Nachwuchs seine Auftritte. Tanzmariechen Dora Fuchs wirbelte perfekt über die Bühne, während die Zwergengarde als Barbie-Girls auf der Bühne standen. Die Kindergarde tanzte zu einem Oldie-Medley und die Showtanzgruppe machte die Turnhalle als „Panzerknacker“ unsicher.
Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Ehrungen. So bekamen Jennifer Mahr und Peter Lang den Saisonorden, Peter Oswald und Yvonne Fuchs die Ehrennadel Silber und Thomas Viering und Elke Tomitza die Ehrennadel Gold des Fränkischen Fastnachtverbandes verliehen, für den Dieter Kewersun anwesend war. Die höchste Verleihung des OCVs, nämlich der „Fuchs von Theres“ wurde Präsident Karl Dotzel zu teil. Vor 27 Jahren fing er als Prinz an, war einige Jahre Elferrat, bevor er im Jahr 2000 den Vorsitz übernahm. Ein besonderes Dankeschön gab es auch für Martina Roth (Fotos für Vereinschronik), Nadja Raabe (Bühnenbild) und Nicole Glöckner (Sponsorenheft), die immer eifrig mithelfen.
Für eine perfekte musikalische Stimmung sorgte in diesem Jahr erstmals Franz Huber aus Krum. Der leidenschaftliche Musiker verstand es hervorragend, das Publikum mit Stimmungsliedern und Schunkelrunden in Fahrt zu bringen.