Ebelsbach / Steinbach, Lkr. Haßberge. „Dachstuhlbrand im Jugendhaus – Drei vermisste Personen“, das war das Alarmstichwort zur Großübung beim Gemeindefeuerwehrtag Ebelsbach, der am Samstag in Steinbach stattfand.
Mit einem großen Aufgebot an Einsatzfahrzeugen rückten die rund 50 Feuerwehrmänner und -frauen aus Ebelsbach, Schönbach, Rudendorf und Schönbrunn an. Zunächst galt es für Einsatzleiter Sascha Schöpplein, der auch der zweite Kommandant der Feuerwehr Ebelsbach ist, die Lage im alten Pfarrhaus zu erkunden. Da dieses als Jugendhaus der Kirchlichen Jugendarbeit genutzt wird, übernachten dort oft zahlreiche Personen. Gleichzeitig baute die Feuerwehr Schönbrunn eine Wasserversorgung vom angestauten Steinbach in der Ortsmitte auf, während die Feuerwehr Rudendorf den Unterflurhydranten bei der Kirche anzapfte. Die Kameraden aus Schönbach sperrten die Straße und übernahmen die Verkehrsregelung. Unter schwerem Atemschutz machte sich ein Trupp der Ebelsbacher Feuerwehr auf den Weg in das Innere des Hauses, um die Vermissten zu suchen. Gleichzeitig wurde im Außenangriff von mehreren Seiten gelöscht. Mit Hilfe der großen Drehleiter wurden schließlich die drei jungen Mädchen aus einem Fenster im oberen Stockwerk gerettet. Weitere Kameraden standen schon bereit, um die Verletzten zum Sammelpunkt für die Erstversorgung zu bringen. Nach rund 20 Minuten konnte „Feuer aus“ gemeldet werden. Mit einem Hochdrucklüfter wurde abschließend das Jugendhaus belüftet. Die Mannschaft der Steinbacher Feuerwehr, rund um Kommandant Michael Schneider, lud nach den Aufräumarbeiten zu einem geselligen Beisammensein im Dorfzentrum ein, bei dem jede Menge Fachwissen ausgetauscht wurde.
Kreisbrandmeister Martin Horn war gleich in mehrfacher Funktion vor Ort. Er vertrat Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Peter Pfaff und in seiner Eigenschaft als zweiter Bürgermeister der Gemeinde Ebelsbach auch deren Gemeindeoberhaupt Walter Ziegler. „Das war eine perfekte Übung, bei der jeder Einzelne an seinem Platz volle Leistung gebracht hat“, lobte Horn alle Beteiligten. Ebelsbachs Erster Kommandant Christian Glückert war ebenfalls Beobachter und war überzeugt davon, dass auch im Ernstfall alle Wehren hervorragend zusammenarbeiten. Sehr begeistert von der Übung in seinem Heimatort war auch der sechsjährige Nuno Virnekäs. Ausgrüstet mit Helm und Strahlrohr verfolgte der junge Mann alle Tätigkeiten der „Großen“. Seine Mutter erzählte, dass Nuno von allem begeistert sei, das ein Blaulicht auf dem Dach habe. Nach momentanen Bekundungen möchte ihr Sohn später einmal auch der Jugendfeuerwehr beitreten.
Ein besonderes Augenmerk der vielen Zuschauer galt der Ebelsbacher Drehleiter, die vor einiger Zeit generalüberholt wurde. Die DLK 23/12, wie ihre offizielle Bezeichnung lautet, wird am Sonntag, 8. September um 14 Uhr bei einem „Tag der offenen Tür“ der Freiwilligen Feuerwehr Ebelsbach kirchlich gesegnet und offiziell wieder in Dienst gestellt. An diesem Tag können sich die Besucher rund um alle Themenbereiche der Feuerwehr informieren lassen, alle Einsatzfahrzeuge besichtigen sowie die Drehleiter bei einer Vorführung erleben.