Ebelsbach, Lkr. Haßberge. Nachdem unbekannte Einbrecher in den vergangenen beiden Jahren immer wieder ein und denselben Handyladen aufgesucht hatten, ist der Kriminalpolizei Schweinfurt und der Staatsanwaltschaft Bamberg ein Ermittlungserfolg gelungen. Zwei Männer im Alter von 28 und 29 Jahren haben sich als Tatverdächtige herauskristallisiert. Ihnen wird vorgeworfen, zumindest an dem letzten Einbruch im Dezember 2017 beteiligt gewesen zu sein.
Die Täter, die offensichtlich in erster Linie auf Smartphones der Marke Apple aus waren, hatten im Zeitraum zwischen Mai 2016 und Dezember 2017 insgesamt sieben Mal zugeschlagen (wir berichteten). Immer wieder hatten sie sich offenbar in wechselnder Besetzung sehr schnell und mit brachialer Gewalt Zugang in das Geschäft in der Bahnhofstraße verschafft, um sich an den Verkaufsvitrinen zu bedienen. In drei Fällen waren die Täter auch erfolgreich. Sie erbeuteten überwiegend IPhones im Gesamtwert von geschätzten 250.000 Euro.
Anhand von Videoaufzeichnungen konnte nachvollzogen werden, dass die Einbrecher in allen Fällen blitzschnell vorgegangen sind. Sofortige Fahndungsmaßnahmen der Haßfurter Polizei unter Einbindung benachbarter Dienststellen verliefen somit ins Leere. Die weiteren Ermittlungen im Zusammenhang mit der Serie wurden von der Kriminalpolizei Schweinfurt übernommen und in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg geführt.
Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen kristallisierten sich schließlich zwei Männer mit rumänischer Staatsangehörigkeit als Tatverdächtige heraus, die zumindest für den letzten Einbruch Ende des vergangenen Jahres in Frage kommen. Beide konnten bei dem Vollzug eines Durchsuchungsbeschlusses am 14. Dezember 2017 in Cottbus angetroffen werden. Nachdem sich der Tatverdacht gegen die Männer durch die Durchsuchungsmaßnahmen zunächst nicht erhärtete, verblieb das Duo auf freiem Fuß. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurden jedoch mit Hochdruck fortgeführt, was letztendlich auch zum Erfolg führte.
Zumindest gegen den 28-Jährigen hat sich der Tatverdacht dahingehend erhärtet, dass die Staatsanwaltschaft Bamberg einen europäischen Haftbefehl gegen den Mann erwirkte. Der Beschuldigte, der zwischenzeitlich aus der Bundesrepublik Deutschland ausgereist war, wurde am 5. Oktober 2018 bei der Wiedereinreise am Grenzübergang Schwarzbach / Bad Reichenhall von Beamten der Bundespolizei festgenommen. Der Tatverdächtige wurde einem Richter vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnete.
Seit Anfang des Monats befindet sich der 28-Jährige wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer Bandenmitglieder, des Verbleibs der Beute und der Beteiligung des 29-jährigen, mutmaßlichen Komplizen dauern unterdessen weiterhin an.