Sand am Main, Lkr. Haßberge. „Du warst das Beste, was mir passieren konnte“, mit diesen Worten umarmte Bürgermeister Bernhard Ruß seine Ehefrau Renate bei der Ehrung am Sonntagabend anlässlich seines 25. Dienstjubiläums als Bürgermeister von Sand. 170 geladene Gäste waren in den Saal des Hotels-Weingut Goger gekommen um dem beliebten Lokalpolitiker die Ehre zu erweisen.
Als große Stütze für schwache Momente, die auch ein gestandener Mann manchmal hat, bezeichnete Ruß seine Gattin. Sie hatte damals auch die Entscheidung mitgetragen, als sich das jetzige Gemeindeoberhaupt 1993 dazu entschloss, als Bürgermeister zu kandidieren. Es war damals auch eine berufliche Neuorientierung für den 63-Jährigen, denn der ehemalige Lehramtsstudent arbeitete zu diesem Zeitpunkt als Journalist in Baden-Württemberg. „Das ist meine berufliche Erfüllung, die mir immer Spaß gemacht hat“, resümierte Ruß.
Zweiter Bürgermeister Gerhard Zösch sagte in seiner Ansprache: „Feste soll man feiern, wie sie fallen“. Denn genau am Tag des Ehrenabends, dem 1. Juli, hatte Bernhard Ruß damals sein Amt angetreten. Als Fußballer, der gelernt hat einzustecken, aber auch auszuteilen, bezeichnete Zösch den Bürgermeister. Für die Gemeinde Sand habe Ruß sehr viel getan und sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Zusammen mit Dritten Bürgermeister Paul Hümmer überreichte Zösch eine Dankesurkunde und ein Gemeindewappen dem Jubilar.
Zahlreiche Gratulanten ergriffen ebenfalls das Wort und zollten Ruß Hochachtung und Anerkennung. Landrat Wilhelm Schneider bezeichnete den Bürgermeister als „politisches Schwergewicht“, das als Kreisrat auch den Landkreis mitgestaltet habe. Der Bürgermeister der Nachbarstadt Zeil und Vorsitzender des Abt-Degen Weintals, Thomas Stadelmann, bezeichnete Bernhard Ruß als fantastischen Amtskollegen und die Brücke zwischen den beiden Ortschaften nicht als Trennung, sondern als gute Verbindung. Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar, die Ruß noch keine 25 Jahre kennt, wusste jedoch eine Anekdote zu berichten, denn ihre Familie kannte den Sander bereits in jungen Jahren. Dittmars Vater war nämlich Schiedsrichter und hatte Ruß damals vom vom Platz gestellt. Der Bürgermeister antwortete hierzu amüsiert, dass er nie eine Rote Karte bekommen hatte, „wenn, dann war es höchstens eine Zeitstrafe“.
Musikalisch wurde der Abend vom Blasorchester Sand und dem Chor „Gospel and more“ gestaltet. Eine besondere Überraschung hatten die Mitarbeiter von Gemeindeverwaltung, Bauhof und Mittagsbetreuung parat, die zusammen mit Zweiten Bürgermeister Gerhard Zösch ein spezielles Lied für ihren Chef einstudiert hatten. Zur Melodie „Lustig ist das Zigeunerleben“, texteten die kreativen Gratulanten eine Lobeshymne zum Jubiläum.