Viele Kinder freuten sich bereits darauf, war es doch nicht ihr erster „Mitbringtag“, an dem sie teilnahmen. Bereits seit einigen Jahren können die Mitarbeiter des Landratsamtes und des Amtsgerichtes ihre Kinder am Buß- und Bettag mit zur Arbeit bringen.
Insgesamt 23 Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren erkundeten den Arbeitsplatz von Mama oder Papa. In der Bauabteilung des Landratsamtes beispielsweise bekamen die Kinder einen Bauhelm auf und durften fleißig „Akten“ stempeln. Aber es wurde noch viel mehr geboten. Christine Stühler (Landratsamt) und ihre Kollegin Christa Kräml (Amtsgericht) hatten ein umfangreiches Programm zusammengestellt, damit es den Kids nicht langweilig wurde. Auch der Bayerische Rundfunk war dabei, der einen Beitrag von dem Haßfurter Mitbringtag am Abend in der Frankenschau ausstrahlte.
Bei einem Besuch der Freiwilligen Feuerwehr im Gerätehaus an der Mittelmühle widmete sich Kommandant Martin Volpert ganz den jungen Gästen. Neben Tipps zur Brandverhütung erklärte der Haßfurter Feuerwehrchef die Notwendigkeit von Rauchmeldern. Hierbei machte er auch auf die Pflicht aufmerksam, dass ab 1. Januar in jeder Wohnung Rauchmelder installiert sein müssen. Dadurch kann ein Brand schnell entdeckt und die Bewohner bestenfalls unverletzt in Sicherheit gebracht werden. Das Wasser spritzen mit dem Feuerwehrschlauch machte den Jüngsten besonders viel Spaß. Aber auch die Fahrten im Korb der Drehleiter waren sehr begehrt. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich den ein oder anderen von Euch vielleicht mal in unserer Kinder- oder Jugendfeuerwehr wiedertreffen würde.“, sagt Volpert. Die Feuerwehr Haßfurt engagiert sich sehr stark bei der Nachwuchsgewinnung. So können Kinder ab zwölf Jahren der Jugendfeuerwehr beitreten oder die Kleineren auch schon ab sechs Jahren Mitglied in der Kinderfeuerwehr werden.
Danach ging es in zwei Gruppen weiter. Im Amtsgericht informierte Wachtmeister Alexander Laubinger über seine Arbeit und zeigte den Kindern viele Anschauungsobjekte. So zum Beispiel sichergestellte Waffen, die in Deutschland verboten sind. Illegale Schlagstöcke, Gürtel mit versteckten Messern oder auch ein als Handy getarntes Elektroschockgerät beeindruckte die Schülerinnen und Schüler. Die schusssichere Weste war auch sehr beliebt und jeder wollte sie mal anprobieren. Jonathan (9) dufte sogar die Handschellen testen und sie der siebenjährigen Charlotta anlegen. Die junge Dame war dann aber schon froh, als der Wachtmeister seine Schlüssel hervorholte und sie wieder befreite.
Die andere Gruppe war zeitgleich bei der Bäckerei Jüngling in der Hauptstraße. Bäckermeister Hans Jüngling führte durch die Backstube und erklärte den Mädchen und Jungen die handwerkliche Backkunst. Mithelfen durften die Kinder beim Herstellen von Bratwürsten im Teig. Diese wurden gleich vor Ort gebacken und in das Landratsamt mitgenommen. In einer großen Abschlussrunde wurde sich dann gestärkt, ehe es nach Hause ging.