Knetzgau, Lkr. Haßberge. Großbrand bei der Entsorgungsfirma Persch in Westheim! Das war das angenommene Szenario bei der Übung aller Knetzgauer Gemeindefeuerwehren im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche, früher Brandschutzwoche genannt. Fiktiv brannte eine Lagerhalle, in der sich drei vermisste Personen befanden und eine Person war in der Werkstatt in eine Grube gestürzt. Außerdem wurde ein Funkenflug angenommen, der den Holzlagerplatz in Brand setze. Hier galt es sogar ein echtes Feuer zu löschen. Betriebsleiter Jens Persch stellte hierfür zwei Container mit Altholz zur Verfügung und durfte kurz vor der Alarmierung als „legalisierter Feuerteufel“ den Brand entfachen.
In der Lagerhalle war bereits dichter Rauch, so dass hier nur mit Atemschutz nach den Vermissten gesucht werden konnte. Zum Erstangriff bei der Brandbekämpfung wurde das mitgeführte Wasser der Tanklöschfahrzeuge genutzt. Da dieses relativ schnell zur Neige ging, musste eine Schlauchleitung zum 400 Meter entfernten Krebsensee gelegt werden. Sehr zügig war dann ein großer Wasservorrat verfügbar. Nach rund einer Stunde waren die drei Einsatzstellen auf dem 15000 Quadratmeter großen Betriebsgelände abgearbeitet. Insgesamt waren 100 ehrenamtliche Floriansjünger der Feuerwehren Knetzgau, Hainert, Oberschwappach, Unterschwappach, Westheim (mit Löschgruppe Eschenau), Wohnau und Zell a. E. vor Ort. Der Kommandant der Westheimer Feuerwehr, Hans-Peter Böhm, fungierte als Einsatzleiter, da seine Mannschaft als Erste am Brandort eintraf.
Kreisbrandinspektor Georg Pfrang und Kreisbrandmeister Bernhard Finger beobachteten die Großübung und lobten die Feuerwehrmänner und -frauen für ihre sehr guten Leitungen. Pfrang wünschte sich, dass noch mehr Interessierte, besonders auch Jugendliche, den Weg zur Feuerwehr finden. „Denn nur durch das Engagement der Ehrenamtlichen zum Wohle der Allgemeinheit, kann der Brandschutz auf Dauer gewährleistet werden“, führte der Kreisbrandinspektor aus. Wer mitmachen will, solle sich einfach an seine örtliche Feuerwehr wenden.
Auch Jens Persch bedankte sich bei allen Einsatzkräften. Er habe gerne das Betriebsgelände zur Verfügung gestellt, damit im Ernstfall, der hoffentlich nie eintreten wird, die Örtlichkeiten schon bekannt sind. Zum Abschluss gab es dann für alle eine Brotzeit und Getränke, die die Gemeinde Knetzgau und die Firma Persch zur Verfügung stellten.