Haßfurt, Lkr. Haßberge. Spektakuläre Szenen müssen sich am Freitagabend nahe des EZO-Kreisels abgespielt haben. Ein Autofahrer raste über eine Verkehrsinsel, fällte dabei zwei Pfosten samt zahlreicher Wegweise, durchbrach eine Sperrkette und einen Zaun, bevor er die Böschung zu den Bahngleisen hinunter schoss.
Kurz vor 20.30 Uhr fuhr ein 22-jähriger Mann zusammen mit seinem ein Jahr älteren Beifahrer von der Hofheimer Straße kommend in den Kreisel und bog gleich die nächste Ausfahrt auf die Nordtangente Richtung Schweinfurt ab. Vermutlich durch überhöhte Geschwindigkeit, wie von der Polizei an der Unfallstelle zu hören war, kam der Passat nach links von der Fahrbahn ab und überfuhr alle Hindernisse bis er am Bahndamm, etwa vier Meter vor den Bahngleisen im dichten Gebüsch zum Stehen kam. Glück im Unglück hatten die beiden Insassen, die mit nur leichten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, nachdem sich zwei Ersthelfer um sie kümmerten.
Durch einen Zufall war die Freiwillige Feuerwehr Haßfurt mit 19 Einsatzkräften sehr schnell zur Stelle, wie Einsatzleiter und stellvertretender Kommandant Thomas Kainz berichtete. Kurz zuvor war die Feuerwehr nämlich zur Hohen Wann ausgerückt, in deren Nähe eine Rauchentwicklung gemeldet wurde. Diese stellte sich aber als Fehlalarm heraus, so das die Floriansjünger bald wieder abrücken konnten. Auf der Heimfahrt zum Gerätehaus wurde der Fahrer eines Einsatzfahrzeuges von einem Passanten auf den Unfall aufmerksam gemacht, der sich unmittelbar vorher ereignete. Knapp 100 Schaulustige säumten die Eisenbahnbrücke und den gegenüberliegenden Weg zum Friedhof. Von einer Behinderung der Einsatzkräfte wurde jedoch nichts bekannt.
„Das ganze ist relativ glimpflich ausgegangen“, sagte BRK-Pressesprecher Michael Will. Glücklicherweise waren zum Unfallzeitpunkt keine Fußgänger auf dem Gehweg und es kam auch kein anderes Auto entgegen. Der Zugverkehr wurde durch die Feuerwehr sofort komplett gestoppt und etwa nach einer Stunde durch den Notfallmanager der Bahn wieder freigegeben. Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Haßfurt und der Bundespolizei, die für den gesamten Bahnverkehr zuständig ist, nahmen das Geschehen auf. Das Rote Kreuz war mit einem Rettungswagen sowie Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort.
Die Bergung des Unfallwagens ging zügig voran, so dass die Sperrung der ehemaligen B26 nach gut 90 Minuten wieder aufgehoben werden konnte. Dank des Wechselladerfahrzeuges mit Kran, das die Feuerwehr Haßfurt seit einiger Zeit besitzt, stand ein geeignetes Hebegerät zur Verfügung. Anschließend wurde der Passat durch einen Abschleppdienst abtransportiert.