Obertheres, Lkr. Haßberge. Die „Piraten der Karibik“ enterten am Samstag die ausverkaufte Turnhalle bei der ersten Büttensitzung des Oberthereser Carneval Vereins (OCV) in diesem Jahr. Erstmal an der Spitze des Elferrates stand Thomas Männling als Sitzungspräsident, der es verstand das Publikum in Stimmung zu versetzen. Mit Prinz Stephan III. von Wurst und Käse und Prinzessin Nadine I. von Wund und Salbe regierte das Prinzenpaar (Stephan und Nadine Schäffer) das närrische Geschehen.
Der zehnjährige Sohn des Prinzenpaars, Felix Schäffer, zeigte mit seiner Büttenrede als frecher Schüler, dass im die Fröhlichkeit und der Humor im Blut liegt. „Als ich eingeschult wurde, hatte ich noch ein intelligentes Gesicht, aber die Lehrer vermuteten schon damals, dass ich simuliere“, stellte der Schüler fest, der auch die Schule mit einem Irrenhaus verglich, dessen Unterschied nur in einer anderen Telefonnumer liege. Die Zuschauer waren begeistert von dem Nachwuchsredner, der in diesem Jahr das zweite Mal auf der Bühne stand und starteten eine Rakete auf seinen grandiosen Vortrag, den er mit seiner einzigartigen Mimik komplettierte.
Gleich drei Tanzmariechen in allen Altersstufen hatte der OCV aufzubieten. Dora Fuchs, Finja Lindner und Selina Tomitza zeigten ihr tänzerisches Können und wurden bejubelt. Die Prinzengarde stand dem in nichts nach und begeisterte das Publikum ebenfalls mit ihren verschiedenen Auftritten. Die Allerjüngsten der Burzelgarde tanzten sich mit ihrer Vorführung genauso wie die Kindergarde in die Herzen der Zuschauer, so dass sie erst nach einer Zugabe wieder von der Bühne durften. Eine Piratenshow hatte die Männergarde parat, die besonders für die weiblichen Zuschauer ein Augenschmaus waren.
Auch der ehemalige Bürgermeister Hans-Peter Reis ging in die Bütt und griff politische Themen auf. Mit der Ansage seine Navigationssystems „Sie erreichen in Kürze Stuttgart, bitte aussteigen und zu Fuß gehen“, nahm er unter anderem die Feinstaubbelastung auf die Schippe. Der ehemalige Sitzungspräsident Stephan Hager war als Reisender unterwegs, sah schon am Himalaya Petrus und reparierte Gasleitungen bei einem Fallschirmsprung. Mani Voit kam als Franzose auf die Bühne und klagte sein Leid über die Männerkrankheiten: „Der liebe Gott hat den Geburtsschmerz nur erfunden, damit Frauen mitfühlen können, wie sich Männer bei Schnupfen fühlen“. Wasser predigen und Wein trinken, das tat Armin Pöschel in seiner Büttenrede. Als Alkoholgegner sagte er dem Laster den Kampf an, aber war in Wirklichkeit ein „Anti-Alkoholgegner mit blauem Blut in allen Adern“. Von ihrem Traummann schwärmte Dagmar Rahimoff und wünschte sich einen, der groß und schön ist und das ganze Haus putzt, wenn sie schläft. Ein richtiger „fränkischer Fregger“ war Wolfgang Voit. Unter anderem fand er Trennkost recht blöd, wenn seine Frau in der Küche isst, während er dazu in die Garage muss. Die Gruppe „TSL – Theres sing und lacht“ begab sich auf eine Kreuzfahrt durch die Meere und erhielt einen großen Beifall für ihre Gesangseinlagen von ins Ohr gehenden Melodien, wie zum Beispiel „Ein Schiff wird kommen“. Fantastisch war auch die „Insel mit zwei Bergen“ mit „lebenden“ Marionetten. Die „Oberthereser Trauerschnallen“ klagten ihr Leid bei besinnlicher Musik und mussten zwischendurch immer mal wieder einen Schluck aus der Schnapsflasche nehmen. Schließlich sangen Sie von ihrem Traummann, den sie sich wünschten und der von dem Thereser Original Peter Oswald in weißem Anzug einmalig verkörpert wurde.
Während der Sitzung wurden auch verdiente Narren geehrt. Dieter Kewersun vom Fastnachtverband Frankennahm zusammen mit Präsident Karl Dotzel die Auszeichnungen vor. Elke und Werner Ditterich erhielten den Saisonorden, während Florian Zaschka und Brigitte Lang die Ehrennadel in Silber erhielten. Über die Ehrennadel in Gold freuten sich Michael Stöslein und Dirkmännling sowie Stefan Voit über die höchste Auszeichnung, den Verdienstorden.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten „Yvonne und die fidelen Buam“, die nach der fast sechsstündigen Show auch noch zum Tanz aufspielten. Am kommenden Samstag, 16. Februar, findet nochmal eine Büttensitzung statt, zu der es noch einzelne Restkarten gibt.