Hofheim, Lkr. Haßberge. Mit einem Tag der offenen Tür stellte sich die Freiwillige Feuerwehr Hofheim am Samstag der Bevölkerung vor. Bei zwei Schauübungen bot sich für die zahlreichen Besucher ein Einblick in die Vorgehensweise der Einsatzkräfte im Ernstfall.
Ein Auto liegt auf der Seite, der Fahrer kann sich nicht aus eigener Kraft befreien. Das war das Szenario, das die aktiven Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner zur Aufgabe hatten. Kommandant Dirk Häusinger kommentierte bei der Übung die Handgriffe. Mit Schere und Spreizer wurde das Fahrzeugdach teilweise entfernt und zur Seite geklappt, um den Patienten, in dem Fall eine lebensgroße Übungspuppe mit 90 Kilogramm Gewicht, schonend mit dem Spineboard zu retten. Das Spineboard ist ein Hilfsmittel zur Rettung verunglückter Personen, bei denen eine Verletzung der Wirbelsäule nicht auszuschließen ist, erklärte Häusinger. Nach dem der Zugang zum Insassen frei ist, wird das Board zwischen Patienten und Sitz geschoben und der Verunglückte dann mit mehreren Helfern achsengerecht auf das Brett gezogen. Wenn der Patient in ganzer Länge auf dem Board liegt, wird es wieder in die Horizontale gebracht, so dass der Verletzte aus dem Fahrzeug gehoben werden kann. Regelmäßig von Anfang bis Ende der Befreiungsaktion dabei ist der Rettungsdienst, der den Patienten bereits in seiner misslichen Lage im Auto betreut und anschließend nach einer weiteren Versorgung vor Ort in ein Krankenhaus bringt.
Auch der Nachwuchs der Feuerwehr Hofheim zeigte sein bereits erlerntes Können. Zweiter Kommandant Holger Eiring zeigte sich stolz auf die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr, die mit viel Ehrgeiz und Gewissenhaftigkeit ebenfalls einen „Eingeklemmten“ befreiten. In diesem Fall war ein Behälter mit 1.000 Liter Inhalt auf die Übungspuppe gefallen, so dass deren Beine eingeklemmt waren. Nach der Sicherung gegen weiteres abrutschen hoben die Jugendfeuerwehrler den Behälter mit Hilfe eines Kombispreizers in Höhe, so dass der Patient befreit werden konnte.
Ein Fahrzeugschau ergänzte das Event. Viele große Augen gab es vor allem bei den Kindern, als sich die Gelegenheit bot, ein Einsatzfahrzeug ganz aus der Nähe anzuschauen und auch mal darin Platz nehmen zu können. So zum Beispiel auch der kleine Tom begeistert, der neben den Feuerwehrautos auch den Rettungswagen der BRK-Wache Hofheim erkunden durfte. Der Fünfjährige hat dabei schon genaue Vorstellungen von seiner beruflichen Zukunft: „Ich will mal Rettungssanitäter werden und geh dann zusätzlich auch zur Freiwilligen Feuerwehr Hofheim“.