Zeil am Main, Lkr. Haßberge. Die großen Einsätze im Landkreis Haßberge nehmen kein Ende. Erneut musste die Feuerwehr mit über 40 Feuerwehrleuten zu einem Großeinsatz ausrücken, bei dem auch Menschenleben in Gefahr waren. Dieses Mal brannte es in einer Wohnung eines Sechs-Familien-Hauses in Zeil.
Kurz nach 7 Uhr am Sonntagmorgen alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt die Feuerwehren Zeil und Schmachtenberg zu dem Zimmerbrand in der Karl-Link-Straße. Weithin sichtbar war der Rauch aus einem Raum im zweiten Obergeschoss. „Erste Priorität hat die Menschenrettung“, sagte Kommandant und Einsatzleiter Tobias Hetterich, zumal in dem betreffenden Haus nach Auskunft der ILS 43 Personen mit ihrem Wohnsitz gemeldet sind. Nachdem die Evakuierung der Bewohner zügig verlief, drang ein Atemschutztrupp in die betroffene Wohnung vor und entdeckte in einem Zimmer brennenden Hausrat und Gegenstände. Rasch gingen die Löscharbeiten voran, so dass schon bald „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Mit einer Wärmebildkamera suchten die Feuerwehrleute nach versteckten Brandnestern und befreiten schließlich das Haus mit einem Hochleistungslüfter vom Rauch. Zusätzlich musste die zentrale Ölversorgung des mit Einzelöfen ausgestatteten Gebäudes abgestellt werden, weil durch die Hitzeentwicklung in der Brandwohnung die Zuleitung nicht mehr dicht war und geringe Mengen Heizöl ausliefen.
Was für einen Außenstehenden als eher „normaler“ Feuerwehreinsatz wahrgenommen werden konnte, hätte sich schnell zu einer Katastrophe ausbreiten können. Zu der hohen Anzahl der Bewohner gesellte sich ein Umstand, der teilweise das Fortkommen der Einsatzkräfte in dem Haus behinderte. Im Treppenhaus des Anwesens waren vielerlei Gegenstände wie Möbel, Kinderwägen und noch mehr gelagert. Dabei ist gerade das Treppenhaus sehr wichtig zur Menschenrettung: „Wenn der Fluchtweg versperrt ist oder am Ende dort sogar noch etwas zu Brennen anfängt, wird es sehr schwierig für uns“, machte der Zeiler Kommandant Tobias Hetterich deutlich.
Glücklicherweise wurden in diesem Fall keine Personen verletzt. Der BRK-Rettungsdienst konnte unverrichteter Dinge wieder abziehen. Für die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehren dauerte der Einsatz jedoch fast zwei Stunden, bis alle Gerätschaften nach der Rückkunft in den Feuerwehrhäusern wieder einsatzbereit waren.
Die Ermittlungen zur Brandursache haben die Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt übernommen. Vor Ort konnte hierzu noch keine Aussage getroffen werden.