Haßfurt, Lkr. Haßberge. Ein tragischer Verkehrsunfall ereignete sich am Donnerstag auf der Staatsstraße 2275 zwischen Haßfurt und Wonfurt. Etwa 600 Meter nach dem sogenannten Rondell mit der Abzweigung nach Wonfurt kam es zu einem Frontalzusammenstoß zweier Pkw. Insgesamt wurden drei Personen schwer verletzt, unter ihnen auch ein Kind. Eine Frau schwebt in Lebensgefahr.
Gegen 13 Uhr befuhr ein 47-jähriger Mann mit seinem blauen VW Touran die Strecke Richtung Wonfurt. Kurz vor einer Linkskurve kam der Fahrer,der alleine unterwegs war, nach Angaben der Polizei aus bislang ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn. Dort stieß er frontal mit dem weißen Seat Ibiza einer 41-jährigen Frau zusammen, die zusammen mit ihrem neunjährigen Sohn im Auto saß. Viele Trümmerteile zeugten an der Unfallstelle von dem wohl sehr heftigen Aufprall. Beide Fahrzeuge blieben danach auf dem Grünstreifen zwischen Straße und Fahrradweg liegen.
Als kurz nach der Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt die Feuerwehr Haßfurt eintraf, kümmerten sich bereits Ersthelfer um die Verletzten. Der Mann und das Kind konnten sofort aus ihrer Lage befreit werden, während bei der Frau in Absprache mit dem Rettungsdienst eine schonende Rettung von Nöten war. Die Haßfurter Feuerwehr trennte deshalb mit Schere und Spreizer beide Türen der Fahrerseite ab und entfernte auch die B-Säule des Seats. Unter der Einsatzleitung von Zugführer Frederik Rumpel unterstützten die Ehrenamtlichen der Haßfurter Feuerwehr den Rettungsdienst bei seiner Arbeit, fingen auslaufende Betriebsstoffe auf und sorgten für die Verkehrsabsicherung. Zusammen mit der Feuerwehr Wonfurt wurde der Streckenabschnitt komplett für den Verkehr gesperrt.
Während der mutmaßliche Unfallverursacher mit mittelschweren Verletzungen davon kam und mit dem Rettungswagen in das Haßfurter Krankenhaus eingeliefert wurde, traf es die beiden anderen beteiligten wesentlich schlimmer. Mit den Rettungshubschraubern Christoph 27 aus Nürnberg und Christoph 80 aus Weiden in der Oberpfalz der DRF Luftrettung, wurden Mutter und Sohn in das Klinikum nach Erlangen geflogen. Nach Angaben eines Polizeibeamten vor Ort kann bei der 41-Jährigen eine Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden. Der Zustand des Neunjährigen war jedoch zum Zeitpunkt des Abfluges stabil, so der Polizist. Neben zwei Rettungswagen und weiteren Kräften des BRK Haßberge war auch ein Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) mit Standort in Untersteinbach vor Ort.
An der Unfallstelle fanden sich auch Angehörige der Verletzten ein. Eine Person erlitt dabei einen Kreislaufzusammenbruch und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Rettungssanitäter kümmerten sich sofort um die Frau und brachten sie ebenfalls in ein Krankenhaus.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde ein Sachverständiger beauftragt, ein Gutachten zu erstellen. Beide Unfallfahrzeuge haben nur noch Schrottwert und wurden abgeschleppt. Bis in die späten Nachmittagsstunden war die Staatsstraße gesperrt.