Königsberg / Junkersdorf, Lkr. Haßberge. Die Flächenbrände im Landkreis Haßberge reißen nicht ab. Erneut stand ein Acker und ein Wäldchen in Flammen. Nahe dem Königsberger Stadtteil Junkersdorf bekämpften am Mittwochnachmittag über 100 Einsatzkräfte aus insgesamt acht Feuerwehren den Brand, der sich auf einer Fläche von rund 70.000 Quadratmetern ausgebreitet hatte. Unter anderem drei Hektar Gerste, die noch nicht abgedroschen war, fielen dem Feuer zum Opfer.
Bei der Erstalarmierung der Feuerwehren Hofheim und Ostheim kurz nach 15:30 Uhr durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt war der Flächenbrand zwar schon als „groß“ kategorisiert, aber das tatsächliche Ausmaß noch nicht bekannt. Da die Rauchsäule schon von weitem sichtbar war, befand sich zum Alarmierungszeitpunkt der Einsatzleiwagen Hofheim bereits auf Erkundungsfahrt. Hofheims Kommandant Dirk Häusinger war mit seinem Team als Erster an der Brandstelle östlich der Staatsstraße 2281 zwischen Junkersdorf und Ostheim und löste rasch einen Nachalarm aus. Durch den Wind breitete sich das Feuer mittels Funkenflug schnell auf dem trockenen Gelände aus. In der Folge waren neben den Feuerwehren Hofheim und Ostheim, auch die Feuerwehren aus Königsberg, Hofheim, Haßfurt, Prappach, Friesenhausen und Mechenried sowie die Werkfeuerwehr der Fränkischen Rohrwerke aus Königsberg vor Ort.
Insgesamt hatten alle angeforderten Löschfahrzeuge und der Abrollbehälter „Wasser“ der Feuerwehr Haßfurt über 20.000 Liter an Bord. Trotzdem war ein Pendelverkehr notwendig. Die wasserführenden Fahrzeuge befüllten aus den Hydranten der umliegenden Ortschaften ihre Tanks und versorgten die Einsatzstelle im Pendelverkehr mit genügend Wasser. Die Feuerwehr Königsberg hatte einen Faltbehälter an der Einsatzstelle aufgebaut, der mit seinem Fassungsvermögen von 3.000 Litern als Puffer diente, damit die Tankfahrzeuge schnell entleert werden konnten.
Die Einsatzleitung hatte der Kreisbrandmeister und Königsberger Kommandant Peter Schüler inne. Ihm standen Kreisbrandinspektor Andreas Franz und Kreisbrandmeister Johannes Hauck zur Seite. „Insgesamt brannten rund sieben Hektar, hauptsächlich ein großes Stoppelfeld sowie Teile eines Getreidefeldes und eines Wäldchens“, erklärte Peter Schüler den Flächenumfang. Glücklicherweise wehte der Wind in östliche Richtung, so dass für einen weiteren kleinen Wald am Feldrand keine Gefahr bestand, so der Einsatzleiter.
Die Feuerwehr Mechenried hatte mit ihrem Löschfahrzeug ein ganz besonderes im Einsatz, das es nur noch bei der Feuerwehr Kirchaich ein zweites Mal im ganzen Landkreis gibt. „Die TLF 2000 auf Unimog-Basis sind meiner Meinung nach, aufgrund der Geländegängigkeit und des im Verhältnis relativ niedrigem Gewichtes, bei Wald- und Flächenbränden eine optimale Ergänzung“, sagte Kreisbrandinspektor Andreas Franz über das Universalfahrzeug, das eine Mindestmenge von 2000 Litern Wasser mit sich führt.
Auch ein Landwirt unterstützte die Löscharbeiten mit seinen Gerätschaften. Mit einem etwa 10.000 Liter-Güllefass bewässerte er zusätzlich die abgelöschten Stellen, damit auch letzte Glutnester keine Chance hatten. Zusätzlich überprüften die Feuerwehren mit ihren Wärmebildkameras die Brandflächen. Der Landwirt brachte auch einen sogenannten Grubber in Einsatz, mit dem er die Ackerflächen umgrub.
Das Rote Kreuz sicherte den Einsatz ab, musste aber glücklicherweise nicht eingreifen. Die Brandursache ist bislang nicht bekannt. Nach insgesamt gut drei Stunden konnte die letzte Feuerwehr ihre Heimfahrt antreten. Die Feuerwehr Königsberg übernahm allerdings noch die Brandwache über Nacht und kontrollierte die abgebrannten Flächen regelmäßig.