Knetzgau, Lkr. Haßberge. Aufmerksamen Nachbarn ist es zu verdanken, dass aus einem Zimmerband kein Großbrand wurde. Kurz nach 16:30 Uhr entdeckten am Freitag Anwohner im Schloßweg eine Rauchentwicklung aus einem Wohnhaus, dem alten Schloss von Knetzgau. Nach dem Notruf alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt die Freiwilligen Feuerwehren aus Knetzgau und Hainert, die mit über 50 Einsatzkräften sofort zur Stelle waren und den Brand schnell unter Kontrolle hatten.
„Bei unserem Eintreffen schlugen die Flammen aus den Fenstern“, beschrieb Kommandant und Einsatzleiter Thomas Finger die erste Lage am Einsatzort. Weil zu diesem Zeitpunkt das gesamte Ausmaß des Brandes noch nicht bekannt war und das Szenario Schlimmes vermuten ließ, wurde die Feuerwehr Zeil mit ihrer Drehleiter nachalarmiert. Diese kam aber schlussendlich nicht zum Einsatz.
„Mit insgesamt acht Atemschutzgeräteträger bekämpften wir das Feuer, das sich auf einen Raum im Erdgeschoß und Teile des Treppenhauses beschränkte“, schilderte der stellvertretende Kommandant Manuel Smuda den Einsatzablauf. Auch Kreisbrandmeister Thomas Neeb machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Nach gut eineinhalb Stunden konnten die Feuerwehren zu Ihren Standorten zurückkehren.
Nach Angaben der Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt entstand ein erheblicher Brand- und Löschwasserschaden, der sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen im mittleren fünfstelligen Bereich bewegen dürfte. In dem Zimmer in dem es brannte, wurde unter anderem eine alte Wohnungseinrichtung ein Raub der Flammen. Das Gebäude, das Teil eines Jahrhunderte alten Wasserschlosses ist, ist seit langer Zeit unbewohnt. Nachbarn erinnern sich daran, dass zuletzt wohl vor etwa 40 Jahren das Schloss ständige Bewohner hatte. Warum das Feuer ausbrach ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. In diesem Zusammenhang ist die Polizeiinspektion Haßfurt auch auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen und bittet um Mitteilung jeglicher verdächtiger Feststellungen, die eventuell im Zusammenhang mit dem Brand stehen könnten.
Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Foto: © Christian Licha