[VIDEO] Tödlicher Flugunfall: 62-Jähriger stirbt bei Rollübungen mit Gyrocopter

Ein 62-jähriger Mann aus Oberfranken verunglückte mit seinem Gyrocopter am Flugplatz Sendelbach. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Seniors feststellen. Foto: © Christian Licha

Rentweinsdorf / Sendelbach, Lkr. Haßberge. Zu einem schrecklichen Unfall kam es am Freitagabend auf dem Flugplatz Sendelbach. Ein Mann aus Oberfranken verunglückte mit einem Gyrocopter und zog sich so schwere Verletzungen zu, dass er noch vor Ort verstarb.

Dem aktuellen Ermittlungsstand nach hatte der 62-Jährige auf einer Wiese auf Höhe des Flugplatzes bei Sendelbach gegen 19.20 Uhr mit seinem Gyrocopter Rollübungen durchgeführt. Aus bislang ungeklärter Ursache beschleunigte offenbar der Motor des Trike X Sidor, stieg in die Luft auf und überflog die etwa sechs Meter breite Baunach. Das Fluggerät wurde dabei völlig zerstört. Der Pilot lag bei Eintreffen der ersten Rettungskräfte teilweise im Wasser. Der Senior zog sich so schwere Verletzungen zu, dass für ihn jede Hilfe zu spät kam und der Notarzt nur noch den Tod feststellen konnte.

Mit über 60 Einsatzkräften war ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehren aus Rentweinsdorf, Sendelbach, Ebern, Reckendorf, Gerach und Laimbach schnell vor Ort und stellten unter der Einsatzleitung des Rentweinsdorfer Kommandanten Florian Rengstl den Brandschutz sicher, nachdem sie den Verunglückten geborgen hatten. Mit Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Thomas Habermann sowie den beiden Kreisbrandmeistern Jonas Ludewig und Ralph Morgenroth waren auch die Führungskräfte vor Ort. Seitens des Roten Kreuzes waren zwei Rettungswagen und zwei Notärzte alarmiert. Auch ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr aus Niederstetten flog den Einsatzort an, konnte dann jedoch aufgrund des tragischen Ausgangs wieder abdrehen. Drei Notfallseelsorger betreuten die Feuerwehreinsatzkräfte und die anderen Hobbypiloten, die den Unfall am Flugplatz miterlebt hatten.

Das Fluggerät wurde über die sechs Meter breite Baunach katapultiert und dabei total zerstört. Foto: © Christian Licha

Die Polizei aus Ebern hatte die ersten Ermittlungen vor Ort übernommen. Wie bei Luftfahrtunfällen üblich, hat ein speziell geschulter Beamter die Sachbearbeitung übernommen. Das Technische Hilfswerk (THW) Haßfurt lud den Gyrocopter mit einem Radlader auf einen Tieflader und brachte das sichergestellte Fluggerät für weitere Untersuchungen in eine Halle. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde ein Luftunfallgutachter mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Auch das Bundesamt für Flugunfälle ist in die Untersuchung eingebunden und hat einen Gutachter zur Unfallstelle entsendet. Insgesamt dauerte der Einsatz bis kurz vor Mitternacht.