Haßfurt, Lkr. Haßberge. Zu einem Zimmerbrand mit Person in Gefahr wurde am frühen Mittwochmorgen die Freiwilligen Feuerwehren Haßfurt und Sylbach alarmiert. In der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Straße „An der Nassach“ fanden die Einsatzkräfte zwar kein offenes Feuer vor, jedoch total verrauchte Zimmer. Eine Frau, die alleine in der Wohnung war, hat es wohl einer Nachbarin zu verdanken, dass sie mit dem Leben davon kam.
Die Nachbarin hatte gegen 5 Uhr in der Dachgeschosswohnung gegenüber, den dort ausgelösten Rauchwarnmelder wahrgenommen und die Polizei verständigt, die zuerst am Einsatzort war. Die Polizeibeamten nahmen vor der Wohnungstür Brandgeruch war und verschafften sich gewaltsam Zutritt, nachdem auf klingeln und klopfen keiner reagierte. „Die Wohnung war so sehr verraucht, dass man kaum die Hand vor Augen sah“, berichtete einer der Polizisten, der sofort die Fenster öffnete, die schlafende 45-jährige Wohnungsinhaberin weckte und ins Freie brachte. Ein Atemschutztrupp der Feuerwehr fand schnell die Ursache für den Rauch. Auf dem Herd standen eine Pfanne und ein kleiner Topf, in dem sich verkokelte Essensreste fanden.
Ausdrücklich lobend erwähnt hat die Polizei das couragierte Verhalten der Nachbarin, die mit ihrem Notruf wohl Schlimmeres verhinderte. Nach persönlicher Einschätzung eines Polizisten hätte die schlafende Frau in der Brandwohnung wahrscheinlich nicht mehr lange gelebt, wenn keiner eingegriffen hätte. Dies untermauerte auch Feuerwehrkommandantin und Einsatzleiterin Julia Volpert: „Rauch enthält Kohlenstoffmonoxid, schon wenige Atemzüge in dichtem Brandrauch können tödlich sein“. So hatte die Frau viel Glück und musste nur ambulant im Rettungswagen behandelt werden. Auch ihre Katze hat das Geschehen offensichtlich gut überstanden. Ein Feuerwehrmann fing das Tier in der Wohnung ein, brachte es in einem Korb mit provisorischer Abdeckung unter und betreute es während des Einsatzes in einem Einsatzfahrzeug. Nach etwa eineinhalb Stunden konnten Frauchen und Katze wieder zurück in die Wohnung. Zuvor entlüfteten die 30 Feuerwehrler erst das Treppenhaus und anschließend die Wohnung mit einem Elektro-Lüfter.