Haßfurt, Lkr. Haßberge. Anstelle von Retten, Löschen, oder Bergen waren die Feuerwehren des Haßfurter Stadtgebiets an den vergangenen Tagen zum Schützen der Umwelt im Einsatz. Der Haucksee nahe des Flugplatzes stand kurz vor dem Umkippen, wodurch ein massives Fischsterben drohte. Durch den stundenlangen Einsatz von Pumpen und eines Boots wurde versucht den Sauerstoffgehalt im Gewässer zu steigern.
Am Donnerstagnachmittag stellten Mitglieder des Anglervereins bei routinemäßigen Messungen am Haucksee einen gefährlich niedrigen Sauerstoffgehalt fest. Daraufhin verständigten sie die Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt. Diese machte sich kurze Zeit später zusammen mit der diensthabenden Zugführerin vor Ort ein Bild von der Lage. Einige angeschwemmte verendete Fische verdeutlichten den Ernst der Lage. Während der Anglerverein kontinuierlich Messungen durchführte, wurde das weitere Vorgehen mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt. Da sich die Messergebnisse in die Abendstunden hinein nicht verbesserten, wurden gegen 22:30 Uhr die zuvor abgestimmten Maßnahmen zur Belüftung des Sees eingeleitet.
Die Feuerwehren aus Haßfurt, Augsfeld und Wülflingen rückten mit sieben Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften zum See aus. Mit vier Pumpen wurde Wasser aus dem See angesaugt und unter hohem Druck wieder hineingespritzt. Neben den Wasserstrahlen aus den Pumpen brachte auch der einsetzende Regen Verwirbelungen und damit Frischluft in den See ein. Die Pumpen wurden teils im Schichtbetrieb bis zum Freitagmorgen weiter betrieben.
Als weitere Maßnahme sollte ab dem Vormittag der See mit dem Feuerwehrboot befahren werden, um so eine weitere Umwälzung des Wassers herbeizuführen. Da es am See keine geeignete Slipstelle gibt, sollte es mithilfe des Wechselladerfahrzeugs mit Kran in den See hineingehoben werden. Aufgrund des nächtlichen Regens war der Boden jedoch zu stark aufgeweicht, wodurch eine sichere Abstützung nicht gewährleistet war. Als Alternative wurde vom Anglerverein ein kleineres Boot organisiert, das zwischen den Ufergebüschen in den See geschoben werden konnte.
Ebenfalls vom Anglerverein gestellt wurden zwei Umwälzpumpen, die im See in Stellung gebracht wurden. Zum dauerhaften Betrieb dieser Pumpen wurden der Abrollbehälter Strom/Licht zur Einsatzstelle transportiert. Dieser ermöglicht dank seines über 700 Liter großen Kraftstofftanks nun den tagelangen, autonomen Betrieb der Pumpen.
Weitere Messungen im Laufe des Tages zeigten eine leichte Verbesserung des Sauerstoffgehalts im See. Ob die Maßnahmen ausreichen um das endgültige Umkippen des Sees zu verhindern werden die nächsten Tage zeigen.