[VIDEO] Bild der Verwüstung: LKW rammt Kleintransporter auf Autobahn

Der Sattelzug rammte einen Kleintransporter und schob diesen knapp 100 Meter die Autobahn entlang, ehe beide Fahrzeuge die Leitplanke durchbrachen und rund fünf Meter die Böschung hinab stürzten. Foto: © Christian Licha

Wonfurt, Lkr. Haßberge. Ein spektakuläres Schadensbild bot sich den Einsatzkräften am Donnerstagabend auf der Maintalautobahn A70. Auf der Richtungsfahrbahn Schweinfurt, drei Kilometer vor der Ausfahrt Haßfurt, stand gegen 19.15 Uhr ein Kleintransporter mit polnischer Zulassung auf dem Standstreifen offensichtlich mit einer Panne, als er aus noch ungeklärter Ursache von einem LKW gerammt wurde. Der Sattelzug, der ebenfalls aus Polen stammte, schob den Peugeot-Transporter rund 90 Meter vor sich her, wobei sich dessen Ladung die aus Fenstern bestand, auf der Fahrbahn verteilte. Beide Fahrzeuge fuhren ein Hinweisschild nieder und durchbrachen die Leitplanke, ehe sie fünf Meter tief die Böschung hinab stürzten und an einem Waldweg zum liegen kamen. Bei dem Geschehen wurde auch die komplette Hinterachse des Kleintransporters abgerissen.

Beide Fahrer konnten sich eigenständig aus ihren total zerstörten Lastwagen befreien und saßen beim Eintreffen der Rettungskräfte am Fahrbahnrand. Mit mittelschweren Verletzungen wurden die beiden Männer nach Erstversorgung durch den Notarzt mit Rettungswagen in Krankenhäuser nach Schweinfurt und Bamberg transportiert. „Wenn man dieses Zerstörungsbild sieht sind sich alle Einsatzkräfte einig, dass es an ein Wunder grenzt, dass nicht mehr passiert ist“, sagte BRK-Pressesprecher Michael Will.

Mit insgesamt rund 50 Mann waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Knetzgau und Sand angerückt, die die Verkehrsabsicherung übernahmen, den Brandschutz sicherstellten und auslaufende Betriebsflüssigkeiten auffingen. Das Technische Hilfswerk (THW) Haßfurt wurde ebenfalls alarmiert und leuchtete die Unfallstelle mit zehn Einsatzkräften aus. Auch Kreisbrandinspektor Peter Pfaff machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Einen besonderen Dank sprach Knetzgaus Kommandant und Einsatzleiter Thomas Finger dem Wirt des Griechisches Restaurants „Zum Alten Bach“ in Zell am Ebersberg aus, der sich mitten in der Nacht spontan bereiterklärte die Verpflegung der Einsatzkräfte sicherzustellen.

Anfangs wurde der Verkehr einspurig am Unfallort vorbeigeleitet, ehe durch die Autobahnmeisterei Knetzgau die Autobahn in Richtung Schweinfurt komplett gesperrt werden musste. Mit einem Schwerlastkran und weiteren Fahrzeugen übernahm eine Bergungsfirma die Aufräumarbeiten, die sich als recht langwierig erwiesen und bis in die frühen Morgenstunden andauerten. Während der Kleintransporter verhältnismäßig schnell auf ein Abschleppfahrzeug verladen war, dauerte die Bergung des Sattelzuges mehrere Stunden. Zuvor musste die Ladung die aus Getränkeflaschen bestand, durch die Feuerwehr Knetzgau und das THW gemeinsam mit den Mitarbeitern des Bergungsunternehmens mühsam von Hand entladen werden.

„Glücklicherweise geschah der Unfall außerhalb eines Wasserschutzgebietes“, sagte Peter Rosenberger vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen. Auch wenn die Feuerwehr noch größeren Umweltschaden verhinderte, gelangten doch Diesel und Öl in das Erdreich. Der Flussmeister markierte die Stellen die betroffen waren, denn ein Austausch des Bodens war erst nach der kompletten Räumung der Grasfläche möglich.