Oberaurach / Kirchaich, Lkr. Haßberge. „Hurra das ganze Dorf ist da“, schallte es auf dem Festplatz in Kirchaich am Sonntag beim Unplugged Open Air der Dorfrocker. In ihrem Heimatdorf präsentierten die Brüder Markus, Tobias und Philipp Thomann unter anderem dieses Lied aus ihrem neuen Album „Landgemacht“, das am 2. Oktober erscheinen wird.
„Wir waren bereits eine knappe Woche vor dem Auftritt total ausverkauft“, sagte Stephan Schäder, der Vereinsvorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Kirchaich als Veranstalter. Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen, dass sie einem behinderten Kind einen Wunsch erfüllen konnten. Das Mädchen ist ein großer Dorfrocker-Fan und kam mit seinem Vater nach Kirchaich, mit der Hoffnung noch zwei Karten an der Abendkasse ergattern zu können. Wie es der Zufall wollte, wurden zwei vorbestellte Karten nicht abgeholt und so kamen die beiden doch noch zu ihrem ersehnten Konzert.
Von den zugelassenen 400 Personen waren nach Schätzung der Feuerwehr gut die Hälfte einheimische Fans. Kein Wunder, denn an diesem Wochenende feierten die Aicher, wie sich die Einwohner Kirchaichs selbst im Volksmund nennen, ihre Kirchweih. Auf den Vergnügungspark mit Autoscooter und vielem mehr mussten die Gäste verzichten, genauso wie auf die zahlreichen Aktionen der „Aicher Moggl“, die sonst auch die Strohbären tanzen lassen. „Wir wollen den Leuten eine Freude machen mit dem Dorfrocker-Konzert, damit sie auch wieder mal feiern können in dieser Zeit mit vielen Einschränkungen“, so Schäder. Freilich ging das Event nicht ganz ohne Einschränkungen über die Bühne. Getrennter Ein- und Ausgang, Zuweisung und Begleitung zum Platz und der Gang zu den Verpflegungsständen immer mit Mundschutz waren die Auflagen. Die Zuschauer, die in Kleingruppen an ihren Tischen saßen, erfüllten die Forderungen der Behörden erstklassig, wie der Veranstalter bestätigte: „Alkoholexzesse gab es überhaupt keine, die Leute haben einfach nur fröhlich gefeiert“. Bereits zwei Tage vor dem Kirchweihsonntag waren die rund 40 Helfer der Feuerwehr mit dem Aufbau beschäftigt und auch beim Fest selbst legten alle fleißig Hand an, damit keiner Hunger oder Durst leiden musste. Unterstützt wurden die Feuerwehrler durch den örtlichen Baggerbetrieb Markert, der kostenlos Bauzäune zur Verfügung stellte.
„Wir müssen zwar weniger sein als sonst aber wir dürfen laut sein“. Mit diesen Worten brachten die Dorfrocker ihre Fans in Stimmung. Vom Kleinkind bis um hochbetagten Senior waren alle vertreten, die die Musik der Thomann-Brüder mögen. Einst spielten die Drei Tennis auf dem Platz, auf dem jetzt ihre Heldenbühne stand, erzählte Markus Thomann passenderweise bei der Ankündigung des Liedes „Wurzeln“, die für die Dorfrocker in Kirchaich liegen. Mit „Oma Hanna“ sangen die Musikprofis auch ein Lied zu Ehren ihrer leider bereits verstorbenen Großmutter. Auch dem Opa war ein Lied gewidmet. „A Scheiben abschneiden“ konnten sich die Brüder von ihrem Großvater, der sowohl beruflich als auch gesellig ein großes Vorbild für sie war. Natürlich durfte auch eine Einlage von Tobias Thomann am Schlagzeug nicht fehlen. Mit „All the small things“ oder „Don’t stop belivin“ rockten die Zuschauer ab. Nach dem über zweistündigen Konzert erfüllten die Dorfrocker natürlich auch noch Zugabenwünsche.Am Fanstand waren die Brüder Thomann ebenfalls heiß begehrt und gaben ihren Fans gerne Autogramme oder standen für Selfies zur Verfügung.