Knetzgau / Zell a. E., Lkr. Haßberge. „Mittelalterspektakel auf der Burg Ebersberg“, ganz nach dem Motto des diesjährigen Faschings konnten die Besucher der drei Büttensitzungen im Zeller Sportheim in ein längst vergangenes Jahrhundert eintauchen.
König Schnösbert, dargestellt von Florian Schnös, regierte über Zell beim Auftritt des Elferrates. Für seinen Sohn, Prinz Charming, ging er auf Brautschau und ließ sich die schönsten (Manns-)weiber seines Reiches vorführen. Auch musste er über einen Untertanen urteilen, der sich erdreistete, seine Notdurft in den Bach zu verrichten, am Tag als Bier gebraut wurde. Da der Gerstensaft trotz seines eigenartigen Geschmacks zu schade war zum wegschütten, wurde er kurzerhand in den umliegenden Orten Knetzgau, Sand und Zeil verkauft.
Die drei Zeller Originale, die inzwischen zusammen eine 110-jährige Bühnenerfahrung im Fasching vorweisen können, erzählten die Anekdoten des Dorflebens im vergangen Jahr. Fritz Betz und Kilian Hügerich als Hexen verkleidet, hatten den Prinzen Holger „Nils“ Betz wegen eines misslungenen Zauberspruches versehentlich in ein Grammophon verwandelt.
Seit vier Jahren steht bereits der zwölfjährige Max Göbel auf der Bühne. Infiziert durch seinen Vater Frank Göbel, der zusammen mit Ernst Ullrich durch das Programm führte, war der Schüler im Traum als Knappe unterwegs. Lustig erzählte er, wie sich die örtliche Tankstelle in eine Pferdestation verwandelte und von seinen Erlebnissen mit den anderen „Untertanen“.
Fränkisch, spritzig, originell waren die KoMa-Boys, alias Kosmas Fischer und Mathias Berwind, die in ihrer spontanen Art einen Lacher nach dem anderen auf ihrer Seite hatten. Manfred Voit erzählte von seinen Erlebnissen beim Skifahren im Zillertal und zitierte seinen lebenslustigen Skilehrer: „Lieber zwei lose Schnallen als eine feste Bindung“. Peter Volger hatte als Scharfrichter düstere Geschichten mit humorvollen Hintergrund auf Lager, während Florian Schnös als Integrationsbeauftragter alle Hände voll tun hatte, Thomas Braun als seinen schwersten Fall in Zell zu integrieren.
Vom Knetzaguer Carnevals Verein präsentierten die Meeangels und die Meefischli ihre Tänze und hatten auch Funkenmariechen Franziska Gutzeit mitgebracht. Weitere Gäste waren Abordnungen der befreundeten Faschingsnarren aus Mainberg und Dittelbrunn, wobei die Mainberger Schlossgeister mit ihren Showtanz der 1920-er Jahre glänzten. Die Zeller Tanzgruppe XYZ zeigte eine fetzige Rockshow und die Jüngsten der Tanzgruppe Kunterbunt tanzten sich in die Herzen der Zuschauer. Als Musketiere hatten die Black Diamonds einen perfekten Tanz einstudiert, der genauso begeistert vom Publikum mit viel Applaus quittiert wurde wie der Showtanz des TSV Herrenballetts, die als Seeräuber und Matrosen vor allem die Frauenwelt begeisterten.
Für die musikalische Stimmung sorgte Franz Huber aus Krum, der gekonnt die Zuschauer zum Schunkeln animierte.