Bereits zum 37. Mal in der Geschichte der Stadt Ebern, wurden am Kirchweihfreitag verdiente Bürger ausgezeichnet. Bürgermeister Jürgen Hennemann konnte hierzu rund 120 Ehrengäste in der Rathaushalle begrüßen, zu denen auch der stellvertretende Landrat Oskar Ebert und einige Bürgermeister aus den benachbarten Gemeinden zählten.
„Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen – wer darf künftig die Bürgermedaille tragen. Es sind der Armin und der Hans, die ham’s verdient, voll und ganz!“ reimte Hennemann zu Beginn seiner Laudationen.
Als Lehrer und Türmer sehr verdient gemacht und neben dem Beruf viel ehrenamtlich eingebracht, hat sich Armin Dominka. 1948 in Lichtenstein bei Ebern geboren, war er 41 Jahre Fachoberlehrer an der Mittelschule Ebern und heiratete 1971 seine Frau Gertraude, geb. Helfenbein, mit der er zwei Söhne hat. Besonders bekannt und berühmt ist Dominka als Türmer der Stadt Ebern. 1985 hat er den Entschluss gefasst „echter“ Grauturm-Türmer zu werden und wurde zum Altstadtfest durch den damaligen Bürgermeister Rolf Feulner mit dem alten, historischen „Türmereyd“ aus dem 16. Jahrhundert vereidigt. Seitdem macht der ehrenamtliche Türmer Dienst für die Stadt je nach Bedarf, bei Veranstaltungen, Festen und Besuchergruppen. Im Tourismus ist er der „Mann für alle Fälle“. Häufig und gerne ist er als Stadtführer in seiner Tracht unterwegs und sein „9-Uhr-Ruf“ mit dem Blasen des Büffelhorns ertönt regelmäßig jeden 1. Samstag im Monat vom Grauturm. Außerdem hat Armin Dominka 37 Jahre lang als Büttenredner „Türmer“ beim Kulturring die Zuschauer der Bunten Abenden zum Lachen gebracht.
Ein weiteres großes Betätigungsfeld ist das Bauen von Krippen und die Organisation der Krippenausstellungen als ein wichtiger Bestandteil des Weihnachtsmarktes. Seit 1986 stellt die Raiffeisenbank den Saal dazu unentgeltlich zur Verfügung.
Auch Hans Elflein hat sich in vielfältiger Weise über einen langjährigen Zeitraum für die Stadt Ebern sehr verdient gemacht. Er wurde 1942 in Freiburg im Breisgau geboren, wuchs aber dann in Vorbach bei Ebern auf. Seit 1966 ist er mit seiner Frau Rosi verheiratet. Zwei Töchter gingen aus der Ehe hervor. Ein Betriebsunfall änderte das Leben des damaligen Maschineneinstellers bei der Firma Kugelfischer. Da er dort seine Tätigkeiten nicht mehr ausüben konnte, machte er sein Hobby zum Beruf. Als langjähriges und aktives Mitglied bei der DLRG Ebern hatte er eine Weiterbildung absolviert und war dann von 1981 bis zu seiner Rente als Mitarbeiter im Eberner Freibad angestellt, wo er sich fürsorglich um die Sicherheit der Badegäste gekümmert hat. In der DLRG war Elflein ein beliebter Schwimmausbilder und auch sonst sehr engagiert in der Jugendarbeit des Vereines. Dafür bekam er auch die höchste Auszeichnung, welche die DLRG bundesweit zu vergeben hat, die Ehrenurkunde mit dem „Verdienstzeichen Gold mit Brillant“.
Daneben ist Hans Elflein seit 2001 „die gute Seele“ des Wohnmobilstellplatzes. Mit viel Engagement und Begeisterung macht er für „seine“ Wohnmobilisten fast alles. Seien es Brötchen-bring-Service an Sonn- und Feiertagen, Fahrdienste oder Organisation von Geburtstagsfeiern. Er hält „seinen“ Platz immer gut in Schuss und auch viele Vorschläge von ihm zur Gestaltung wurden schon umgesetzt. Nicht zuletzt entstanden schon viele Freundschaften zu den Urlaubern, die nicht nur Ebern, sondern vor allem „ihren Hans“ regelmäßig besuchen.
Als keine Selbstverständlichkeit bezeichnete Bürgermeister Jürgen Hennemann das Engagement der beiden Geehrten für die Öffentlichkeit. „Es ist mir daher eine Ehre und ich freue mich, Euch heute die Bürgermedaille unserer Stadt und eine Urkunde als Zeichen unserer Wertschätzung, unseres Dankes und unserer Anerkennung überreichen zu dürfen. Ihr beide seid dieser Auszeichnung zweifellos würdig.“, fuhr das Stadtoberhaupt fort. Zusätzlich durften sich Dominka und Elflein auch in das „Goldene Buch“ der Stadt Ebern eintragen.
Zum Schluss gab es noch ein „Schmankerl“ mit den aus Bad Rodach und Königsberg angereisten Turmwächtern. Karl-Heinz Engelhardt, Karl Fadler und Ewald Fischer trugen so manche Anekdote vor und begeisterten damit das Publikum. Nach dem Frankenlied, gespielt vom Blasorchester Ebern, endete der Ehrenabend mit einem kleinen Umtrunk.