Hervorragend gerüstet für die Zukunft ist die Freiwillige Feuerwehr Zeil am Main. Am Kirchweihsonntag wurde das neu angeschaffte Drehleiterfahrzeug gesegnet und offiziell seinem Dienst übergeben.
Die alte Drehleiter (DLK) aus dem Jahre 1982 war in den letzten Jahren stark gealtert. Rost, Getriebe- und sonstige technische Probleme veranlasste die Floriansjünger, sich nach einem Ersatz umzuschauen. Die Verantwortlichen der Stadt Zeil wurden von Beginn an mit einbezogen, da ein langfristiges Fahrzeugkonzept besteht. Im partnerschaftlichen Miteinander einigte man sich auf ein gebrauchtes Fahrzeug, damit die Belastung für den Zeiler Haushalt nicht zu groß wird. Nach intensiven Recherchen entdeckte man dann ein Angebot eines Händlers bei Berlin, der eine DLK von einer Feuerwehr aus Nordrhein-Westfalen anbot. Nachdem der Preis passte und der Allgemeinzustand sehr gut war, schlug man nach Genehmigung durch den Stadtrat zu und kaufte im Oktober 2016 diese gebrauchte Drehleiter für 55.000 Euro.
Kommandant Tobias Hetterich bedankte sich in seiner Ansprache bei Bürgermeister Thomas Stadelmann, Kämmerer Markus Derleth und dem gesamten Stadtrat für die unkomplizierte Unterstützung der Feuerwehr. „Freilich gibt es auch größere Drehleitern, aber das von uns erworbene Fahrzeug ist mit einem kurzen Radstand und einer schmalen Abstützungsbreite perfekt für unsere engen Gassen in der Altstadt.“, erläuterte Hetterich.
Bürgermeister Thomas Stadelmann sagt stolz: „Wir können uns auf unsere Wehr verlassen, die immer da ist, wenn man sie braucht.“ Bei weitem sei es keine Selbstverständlichkeit, dass Ehrenamtliche ihre Freizeit für regelmäßige Übungen opfern und für den Einsatzfall Tag und Nacht bereitstehen. Dafür dankte das Stadtoberhaupt allen Feuerwehrmännern- und -frauen aus Zeil und allen Stadtteilen. Außerdem verkündete Stadelmann, dass der Stadtrat kürzlich die Anschaffung eines neuen Mehrzweckfahrzeuges beschlossen hat, dessen Anschaffung notwendig geworden ist.
Auch vom Feuerwehrverein gab es finanzielle Unterstützung für die neue Drehleiter. Stolze 12.000 Euro konnte der Verein zusätzlich zum Kaufbetrag zur Verfügung stellen für einen neue Blaulichtanlage und die umfangreiche und kostenintensive Ausbildung der Kameraden an dem neuen Gefährt. Der Vorsitzende Volker Winkelmann appellierte an die Zeiler Mitglied im Verein zu werden. Das zieht keine Verpflichtung nach sich, aktiv tätig zu werden, aber unterstützt die Feuerwehr mit einem Jahresbeitrag von 15 Euro bei notwendigen Anschaffungen.
Ebenfalls war Kreisbrandinspektor Peter Pfaff gekommen, um den Kreisbrandrat Ralf Dressel zu vertreten. Dieser ließ sich wegen Terminüberschneidungen entschuldigen. Pfaff betonte, dass die neue DLK kein „Spielzeug“ für die Einsatzkräfte sei, sondern zum Wohl und Schutz der Bevölkerung angeschafft wurden.
Natürlich wurde von der Geistlichkeit auch das neue Einsatzfahrzeug geweiht. Der katholische Pfarrer Reiner Fries und sein evangelischer Kollege Hans-Christian Neiber baten um Gottes Segen und schlossen in ihrem Gebet alle Ehrenamtlichen mit ein, die sich für die Allgemeinheit einsetzen und nicht selten dabei ihre eigene Gesundheit oder sogar ihr Leben riskieren.
Auch Geschenke konnten die Zeiler freudig entgegennehmen. So überreichte ein Vertreter der befreundeten Feuerwehr Herongen in Nordrhein-Westfalen, Feuerwehrvereinsvorsitzender Volker Winkelmann stammt aus diesem Ort, ein Miniatur-Drehleiterfahrzeug, das mit der besonderen Liebe zum Detail angefertigt wurde. Auf den Türen des Ebenbildes ist das Original-Logo der Feuerwehr Zeil zu sehen.
Schließlich konnte dann noch Günther Bier, der Werksleiter der Stadtwerke Zeil, mit einem Geschenk aufwarten, dass sehr nützlich für den Ernstfall ist. Er überreichte dem Kommandanten Tobias Hetterich für Feuerwehren Zeil, Bischofsheim, Krum, Schmachtenberg, Sechsthal und Ziegelanger jeweils ein Navigationsgerät, in dem bereits die Hydrantenpläne für die Stadt und alle Stadtteile eingearbeitet sind. So kann wertvolle Zeit im Einsatz gespart werden, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Zusätzlich bekam Hetterich ein Tablet, also einen kleinen handlichen Computer, in dem zusätzlich eine Gefahrgutdatenbank vorhanden ist und mit dem sich auch die Einsatzdokumentation bequem niederschreiben lässt.
Zum Schluss des offiziellen Teils der Veranstaltung erhielten noch einige Feuerwehrangehörige Urkunden aus der Hand von Kreisbrandinspektor Peter Pfaff. Qualifiziert zum Tragen von Chemikalienschutzanzügen haben sich mit einer fachlichen Ausbildung am Atemschutzzentrum Knetzgau Sebastian Noll, Volker Winkelmann, Bennet Trautner, David Doster, Peter Valtin Stefan Popp und Florian Hetterich.
Die Stadtkapelle Zeil umrahmte den Gottesdienst und sorgte bei dem „Tag der offen Tür“ für die musikalische Unterhaltung.
Auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Eine Hüpfburg und ein Kletterfelsen standen zur Verfügung. Ebenso konnten die Jüngsten das Löschen am Spritzenhäuschen üben oder ihre Gesichter schminken lassen.