[FOTOS] Großeinsatz nach Explosion in Wohnhaus – Tote Person in Gebäude gefunden

Ein Bild der Verwüstung bot sich den Einsatzkräften. Foto: © Christian Licha

Zeil am Main, Lkr. Haßberge. Ein lauter Knall schreckte zahlreiche Menschen am Dienstagnachmittag auf. Eine große schwarze Rauchsäule stieg anschließend von der 388 Meter hohen „Hohen Wann“, dem Berg zwischen Zeil und Haßfurt, in den Himmel. Dort war es in einem Wohnhaus zu einer Explosion und einem Brand gekommen. Das Gebäude das Nahe der Kreisstraße HAS 10 von Haßfurt Richtung Ebern liegt, war früher einmal ein Naturfreundehaus. Seit etliche Jahren ist das Anwesen aber in Privatbesitz.

Auch die Wiese vor der Gebäuderückseite ist von Trümmern übersät. Foto: © Christian Licha

Gegen 15:30 Uhr gingen bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt eine Vielzahl von Notrufen ein. Den ersteintreffenden Einsatzkräften der Feuerwehr bot sich ein Bild der Verwüstung. „Aus dem Dachstuhl schlugen hohe Flammen und griffen auf das gesamte Obergeschoss über“, sagte der Haßfurter Kommandant Christian Meisch, der den Einsatz leitete. Rund um das Wohnhaus lagen etliche Trümmerteile. Eine Teil einer Photovoltaikanlage die auf dem Dach angebracht war, wurde durch die Wucht der Explosion etliche Meter weit geschleudert und blieb in einem Baum Hängern. Auch einige Pferde, die unterhalb des Gebäudes auf einer Weide standen, wurden durch herumfliegende Trümmer verletzt. Eine Tierärztin kümmerte sich umgehend um die Tiere.

Einige Pferde, die auf einer Weide unterhalb des Wohnhauses untergebracht waren, wurden verletzt. Foto: © Christian Licha

Nach Angaben der Polizei konnten mehrere Bewohner das Haus selbständig verlassen und blieben unverletzt. Allerdings war zunächst der Verbleib einer Person ungeklärt, die ebenfalls in dem Anwesen gemeldet ist. Eine Kontaktaufnahme blieb am Nachmittag erfolglos, so dass die Polizei weitere Ermittlungen zum Aufenthaltsort in Gang setzte. Am späten Abend bewahrheitete sich dann das Schreckliche. Die Rettungskräfte fanden im Obergeschoss des betroffenen Hauses eine verstorbene Person. Ob es sich hierbei um den vermissten Hausbewohner handelt wird nun eine durch die Staatsanwaltschaft beantragte Obduktion klären müssen, erklärte ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.

Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion wohl im Dachbereich. Foto: © Christian Licha

Das gesamte Gebäude ist indes stark einsturzgefährdet und kann derzeit nicht betreten werden. Deshalb beschränkten sich die Löschmaßnahmen auf den Außenangriff. Am frühen Abend wurden dafür auch die beiden Drehleitern aus Haßfurt und Zeil mit einbezogen. Schwierig war anfangs auch die Löschwasserversorgung auf dem abgelegenen Grundstück. Deshalb wurde  die Dispogruppe „Pendelverkehr“ alarmiert, wie Kreisbrandinspektor Thomas Neeb erklärte. Die Gruppe Süd, die seit Sommer diesen Jahres im Einsatz ist, brachte mit Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehren Eltmann, Sand, Knetzgau, Kirchaich und Untersteinbach aus den umliegenden Ortschaften Wasser zum Einsatzort. Dieses wurde im Abrollbehälter „Wasser“ der Feuerwehr Knetzgau zwischengelagert und mit Schlauchleitungen zum Brandgeschehen befördert.

Wegen der mangelnden Wasserversorgung auf dem abgelegenen Grundstück wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Zahlreiche Tankfahrzeuge aus dem Steigerwald wurden nachalarmiert und holten in den umliegenden Ortschaften Wasser, das im Abrollbehälter der Feuerwehr Knetzgau zwischengelagert und von dort aus zur Einsatzstelle gepumpt wurde. Foto: © Christian Licha

Daneben waren waren etliche Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Haßfurt, Sylbach, Zeil, Krum und Prappach  sowie der Gerätewagen Atemschutz aus Sand, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-OEL) und ein großes Aufgebot des BRK-Rettungsdienstes vor Ort, dessen Bereitschaften auch die Verpflegung übernahmen. Ein Fachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) Haßfurt war ebenfalls mit eingebunden. Nachdem abzusehen war, dass der Einsatz bis in die tiefe Nacht andauern wird, sorgte das THW auch für ausreichend Beleuchtung am Einsatzort. Insgesamt ist die Zahl aller Einsatzkräfte wohl auf mindestens 200 zu beziffern.

Zahlreiche Atemschutzgeräteträger wie hier zum Beispiel von der Feuerwehr Zeil waren im Einsatz. Foto: © Christian Licha

Die weiteren Ermittlungen wurden noch vor Ort durch die Kriminalpolizei Schweinfurt übernommen. Am morgigen Mittwoch werden diese durch die dortigen Brandfahnder fortgesetzt. Die genauen Ursache für den Brand ist genauso wie die Höhe des Sachschadens derzeit noch unklar.