
Ebern, Lkr. Haßberge. Volle Lokale und Livemusik in allen Klangfarben: Die 16. Eberner Musiknacht lockte am Samstag wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt. In sechs Lokalen, vom Keller des Blasmusikprobenheims in der Braugasse über das Alte Rathaus und das „Veracruz“ am Marktplatz bis hin zum „Pizzablitz“ am Stadtberg, dem „Gipsy“ und dem „Café Wagner“, wurde bis spät in die Nacht gefeiert. Ob Rock, Pop, Soul, Jazz oder Blues, das Programm bot für jeden Musikgeschmack etwas. Organisiert wurde die Musiknacht wie gewohnt vom Sport- und Kulturverein Ebern. Dessen Vorsitzender und Bürgermeister Jürgen Hennemann freute sich über den großen Zuspruch: „So wie in den Vorjahren hatten wir auch diesmal wieder rund 450 Gäste. “

In allen Spielorten traten in diesem Jahr ausschließlich neue Bands auf. Im Blasmusikprobenheim sorgte der Nürnberger Musiker Tim Mohr, bekannt als „Tim Mohr fürs Ohr“, für beste Stimmung. Der Liedermacher überzeugte als Ein-Mann-Band mit Gitarre, Basedrum, Ukulele und Mundharmonika. „Er hat super Stimmung gemacht und sogar Lieder auf Zuruf gespielt“, sagte Besucherin Caro Kirchner. „Wenn er mal den Text nicht genau kannte, hat er einfach improvisiert, und das war richtig sympathisch.“ Im Gewölbekeller erklangen Klassiker wie „Westerland“, „Großvater“ oder Lieder von Hans Söllner. Unter „Tim Mohr fürs Kinderohr“ ist der Musiker auch Kinderliedermacher. Das war auch ein Schnittpunkt zu Caro Kirchner. Sie betreibt nämlich im Eberner Stadtteil Reutersbrunn ihre „Cool Kids Ranch“, , mit der sie Kinder stärkt und mit Hilfe ihrer Pferde fördert. „Ich bin total begeistert von Tim Mohr und habe mir auch seine Kinderlieder-CD gekauft“, sagte die 37-Jährige.

Die Band „The Grease Buckets“ aus Bamberg die Halle des altehrwürdigen Rathauses zum Beben. Die drei Musiker mischten handgemachten Blues, Rock’n’Roll und Soul. Besonders angetan zeigten sich Simone Trinkerl-Schwarz aus Pfaffendorf, ihre Cousine Stina Schwarz und Freundin Sabine Keller aus Ebern, die seit vielen Jahren regelmäßig zur Musiknacht kommen. „Von den Beatles über Elvis Presley bis zu den Rolling Stones, Chuck Berry und Little Richard war alles dabei, genau unser Musikgeschmack“, sagten die Drei übereinstimmend.

Akustische Klänge gepaart mit fantastischem Gesang prägten die Atmosphäre im „Pizzablitz“. Dort spielten Jasmin Dazert und Stephan Golser aus Fürth vielseitig mit zwei Stimmen, Gitarren, Piano, Ukulele und einigem mehr an Instrumenten. „Das ist genau die Musik, die ich liebe: Oldies und Folk Rock“, sagte Georg Rode aus Marbach, selbst Hobbymusiker und Gitarrist. Auch die anderen Gäste quittierte den Auftritt des Duos mit lautstarken Zugabe-Rufen.

Nach zweijähriger Pause war auch das Café Wagner wieder Teil der Musiknacht. Hier spielte das Duo „Verena & Christian“ Jazz, Pop, spanische Melodien und Evergreens. „Toll, dass im Café wieder Leben herrscht“, sagte Konditor Thomas Wagner, der das Lebenswerk seiner Familie vor einiger Zeit an das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim übergeben hat. Seit diesem Jahr wird das Café als inklusiver Treffpunkt geführt und knüpfte mit der Musiknacht an seine alte Tradition an.

Aber auch in den anderen beiden Lokalen war jede Menge los. Im „Veracruz“ spielte das Duo „Spring, Leaves & Fire“ aus Stein bei Nürnberg. Zita und Marc begannen einst als Straßenmusiker und leben heute von ihrer Kunst. Ihre handgemachte und gefühlvolle Musik kam beim Publikum bestens an. Temperamentvoller ging es im „Gipsy“ zu, wo „The Ruzz“ aus Coburg mit energiegeladenem Rock überzeugten. „Wir sind keine Coverband von der Stange“, hatten sie angekündigt und das bewiesen sie mit Leidenschaft, Spielfreude und einem Repertoire, das die Gäste zum Mitmachen brachte.