
Knetzgau, Lkr. Haßberge. Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am Dienstagvormittag auf der Staatsstraße 2276 zwischen Haßfurt und Knetzgau ereignet. Dabei wurden zwei Personen schwer verletzt, eine von ihnen schwebt nach ersten Informationen möglicherweise in Lebensgefahr. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz, um schnelle medizinische Hilfe zu leisten.
Kurz nach 10.15 Uhr befuhr ein 59-jähriger Mann mit seinem Honda die Staatsstraße 2276 in Richtung Knetzgau. Kurz vor dem Ende des Waldstücks kam er nach Angaben einer Zeugin gegenüber der Polizei auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit einem entgegenkommenden Mercedes zusammen, in dem eine 57-jährige Frau am Steuer saß. Durch die Wucht des Aufpralls wurden beide Fahrzeuge in die angrenzenden Straßengräben katapultiert. Von der Heftigkeit des Zusammenstoßes zeugten zahlreiche Fahrzeugteile, die weit verstreut auf der Fahrbahn lagen.

Der Notruf wurde durch das in den Fahrzeugen installierte automatische Notrufsystem E-Call ausgelöst. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte daraufhin aufgrund der anfangs unklaren Einsatzlage ein Großaufgebot der Feuerwehr. Die Feuerwehren aus Knetzgau, Haßfurt, Hainert, Westheim und Eschenau sowie der Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) Haßfurt rückten mit über 60 Einsatzkräften an. Auch der Rettungshubschrauber Christoph 18 aus Ochsenfurt wurde zur Einsatzstelle beordert.

„Die Unfallbeteiligten wurden bereits von Ersthelfern aus den Fahrzeugen befreit und befanden sich im Freien, als wir eintrafen“, berichtete Stefan Nölscher, Einsatzleiter der Feuerwehren und Gruppenführer der Feuerwehr Hainert. Die Feuerwehrkräfte banden ausgelaufene Betriebsstoffe, stellten den Brandschutz sicher, übernahmen die Verkehrsabsicherung und unterstützten den Rettungsdienst bei der Versorgung der Verletzten.
Bei dem 59-Jährigen sei Lebensgefahr nicht auszuschließen, erklärte Wolfgang Brühl, Einsatzleiter des Rettungsdienstes. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die 57-jährige Autofahrerin kam mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Beide Unfallbeteiligten stammen aus dem Landkreis Haßberge.

Um den genauen Unfallhergang rekonstruieren zu können, wurde ein Sachverständiger zur Einsatzstelle hinzugezogen. Warum der Honda-Fahrer auf die Gegenfahrbahn geriet, ist derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Konkrete Erkenntnisse dazu liegen bislang nicht vor. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der entstandene Sachschaden auf mindestens 60.000 Euro. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. Die Staatsstraße war bis in die Nachmittagsstunden vollständig gesperrt.